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27.12.2004 Start 18.40 h HH – F / 22.20 h F – Singapur – Die Reise beginnt

Wir sind tatsächlich auf dem Weg nach Neuseeland! Ein Traum wird wahr – doch zunächst müssen wir diesen doch recht anstrengenden Flug überstehen und mehrere Zeitzonen überwinden. Der Service an Bord ist jedoch einmalig und die Stewardessen von Singapur Airlines sind sehr freundlich!

28.12.2004 In den Wolken zwischen den Zeiten

Um 17.00 h landen wir in Singapur. Der Flughafen ist sehr sauber und angenehm. Müdigkeit überfällt uns. Um 21.00 h geht es endlich weiter – endlich nach Auckland! Die letzte Flugetappe liegt nun vor uns – aber immerhin noch 9000 km! Der Flug ist sehr angenehm. Die Maschine ist nicht ausgebucht. Wir haben eine Dreiersitzreihe für uns allein. Schon wird es wieder hell… die Luft ist so klar, dass wir sogar eine gute Sicht auf Australien haben!

29.12.2004 Auckland

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Wir landen um 11.40 h in Auckland. Der Flughafen ist ziemlich klein und übersichtlich, ja fast provinziell. Susan von Hellmark Limousines empfängt uns. Sie redet auf uns ein wie ein Wasserfall in einem irre breiten Kiwi-Akzent. Sie ist sehr freundlich – auch wenn wir im Moment gar nicht folgen können…Die Menschen sind alle sehr freundlich und zugewandt. Wir werden häufig gefragt, woher wir kommen, wohin wir gehen und was wir so vorhaben. Auckland empfängt uns also im wahrsten Sinne des Wortes sehr stürmisch, nicht nur was den Redeschwall von Susan und das Mitteilungsbedürfnis der freundlichen Kiwis angeht.

Das Hotel liegt mitten in der City und wir wollen nun endlich duschen….Wir sind soo müde….aber zu Bett gehen is‘ nich‘….Eine Stadterkundung ist zunächst angesagt. Der geplante Spaziergang am Hafen ist leider auf Grund des immer stärker werdenden Sturms nicht möglich und nun setzt auch noch Nieselregen ein….Die Enttäuschung ist groß und schlägt auf die Stimmung. Das könnte natürlich auch der Grund dafür sein, dass wir an Auckland nichts Besonderes finden.

Den Abend verbringen wir im Sky Tower. Wir haben schon von Deutschland aus einen Platz zum Abendessen reserviert. Der freundliche Kellner fragt, wie es uns denn so geht….wir erzählen, dass es ja seit unserer Ankunft nur regnet. Daraufhin stellt er sich hin, lächelt breit, streckt seine Arme in die Luft und sagt ganz selbstverständlich:“Well, thats New Zealand!“ Der Ausblick aus dem 342 m hohen Tower ist genial.

Um 20.15 h fallen wir nur so ins Bett – es ist herrlich, endlich die müden Glieder ausstrecken zu können. Aber bereits um 0.40 h bin ich schon wieder hellwach. Um 5.30 sind wir dann  beide hellwach. Der Jetlag hat uns im Griff. Am  frühen Morgen schmieden wir dann Pläne für die kommenden Tage. Danach schlafen wir bis um 08.00 h.

30.12.2004 Auckland

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Unseren Mietwagen dürfen wir pünktlich um 09.30 h in Empfang nehmen. Thomas fügt sich sofort problemlos in den Linksverkehr ein. Wir fahren nach Devonport. Dies ist ein zauberhafter kleiner Ort und hat wohl die beste Bakery Neuseelands zu bieten. Die „Stone Oven Bakery“ serviert uns ein superleckeres Frühstück. Vorher jedoch kaufe ich dem schlechten Wetter zum Trotz eine Sonnenkappe! Die Verkäuferin meint, um diese zu tragen, müsste ich wohl das Land verlassen! Heh – ich bin doch gerade erst angekommen und ich beschließe zu bleiben, trotz des strömenden Regens! Der Regen ist so stark, dass wir die Aussicht von Devonport auf die Skyline von Auckland nicht genießen können. Auf geht es frohen Mutes trotz weiterhin starken Regens Richtung Paihia. Inmitten der traumhaft grünen und hügeligen Landschaft grasen friedlich Schafherden und schwarze Kühe. Es ist wie im Bilderbuch und wir machen einen kurzen Abstecher an die Ostküste. Die Landschaft entlang des Pazifiks ist wunderschön. Üppige Vegetation, die Farbe „Grün“ dominiert unterbrochen von Farbtupfern in Form von großen Hortensienbüschen.

Wir legen einen Stop kurz vor Paihia ein, in Kawakawa. Ein Gang auf die Hundertwassertoilette ist ein Muss!

Nun sind wir angekommen im Paihia Pacific Resort. Regen, Regen, Regen!! Wir sind völlig erledigt und schlafen erstmal vier Stunden. Abends unternehmen wir einen kleinen Spaziergang durch den sehr touristischen Ort Paihia. Wenn nur das Wetter sich drehen würde….dann wäre alles gut!

31.12.2004 Paihia, Bay of Islands

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Wieder ist die Nacht um 04.40 h vorbei. Ich lese und versuche wenigstens noch bis um 08.00 h zu schlafen. Meine Wünsche scheinen in Erfüllung gegangen zu sein. Ich erwache und blicke in tiefblauen Himmel und eine strahlende Sonne wünscht „Good Day“! Wir gehen zum Frühstück ins Café „Over the Beach“ und sitzen auf dem Balkon mit Blick über die Bucht. Urlaubsfeelings stellen sich nun endlich ein. Mittags unternehmen wir die Tour zum "Hole in the Rock“ und „Dolphin Watching“. Wir sichten zum ersten Mal in unserem Leben Delphine in freier Natur. Traumhaft!

Am späten Nachmittag wird es plötzlich sehr heiß. Endlich Hochsommer, so wie ich es mir gewünscht habe! Wir unternehmen einen kleinen „Bushwalk“. Heute Abend wird Silvester gefeiert. Der Sekt ist schon kalt gestellt!

01.01.2005, 00.30h, HAPPY NEW YEAR, Paihia

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Das neue Jahr ist da! Zum Auftakt des Silvesterabends haben wir einen Tisch im „Sugar Boat“ reserviert – ein Tipp aus einer gängigen Reisezeitschrift. Leider war da erstens nichts los und das Essen, na ja…..danach machen wir uns zu Fuß in den Ort zurück. Menschenmassen säumen den Strand, wir trauen unseren Augen kaum. Wo kommen die denn plötzlich alle her?? Wir versuchen noch das Feuerwerk inmitten der Tourimassen zu genießen, sind aber dennoch froh, wieder in unserer Unterkunft zu sein und genehmigen uns noch einen Schluck Sekt.

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Das Jahr fängt gut an – mit einem tollen Einkauf im „Cabbage Tree“, grüne Mineralohrstecker, die ihre Farbe je nach Lichteinfall von einem schimmernden Grün bis zu einem tiefen Blau verändern, eine warme Jacke mit Kiwis drauf (habe ich heute noch und ist unentbehrlich auf unseren Reisen) sowie mehrere T-Shirts. Es hat übrigens wieder angefangen zu regnen, aber die Shoppingtour macht happy und man gewöhnt sich ja an alles….wir machen einen Ausflug nach Kerikiri und halten bei den Haururufalls. Das Besondere in Kerikiri sind ebenfalls die schönen Wasserfälle, die sog. Rainbow-Falls. Es entstehen wunderschöne farbenprächtige Regenbogen an den imposanten Wasserfällen. Zurück in Pahia nehmen wir die Fähre und fahren nach Russel. Der Fährmann ist Deutscher und äußerst tiefenentspannt. Er sei dem Stress aus Deutschland entflohen, war früher als Ingenieur tätig und hier in Paihia fährt er die Fähre tagaus- tagein, hin- und her zwischen Paihia und Russel. Er möchte nie mehr zurück. Wohl dem, der das Glück hat, seine wahre Berufung zu finden und zu leben! Russel ist ein wunderschönen Ort mit noch schöneren Häusern in traumhafter Lage. Hier könnte ich es länger aushalten. Wir unternehmen einen längeren Spaziergang in Russel, einem kleine Ort mit etwa 1.200 Einwohnern. Er liegt gegenüber von Paihia auf einem Landvorsprung. Russell war bis Ende des 18. Jahrhunderts noch eine Siedlung der ortsansässigen Maori und wurde Kororāreka genannt

Wir erleben einen wunderschönen Jahresauftakt in Paihia und genießen einen Sommerabend im goldenen Licht!

 

02.01.2005 Paihia, Coromandel

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Früh um 06.00h ist die Nacht zu Ende und es heißt Abschied nehmen von Paihia. Zum Abschied zeigt sich das Wetter von der besten Seite. Ein warmer Sommermorgen erwartet uns – trotzdem müssen wir zur Apotheke fahren und Halspastillen für Thomas kaufen. Bei der Gelegenheit kaufen wir auch gleich Mückenschutz. Der Mückenschutz aus Deutschland nützt uns nichts in NZ. Es ist übrigens Sonntagmorgen 08.00 h und alle Geschäfte in Paihia haben bereits geöffnet und die Verkäufer begrüßen uns mit strahlendem Lächeln.

Wir sind überwältigt! Wir fahren durch wunderschöne Landschaft zurück nach Auckland. Nun, da es das Wetter besser mit uns meint, können wir endlich mehr von dieser wunderschönen malerischen Landschaft sehen. Wir fahren noch einmal nach Devonport, einem kleinen Vorort von Auckland, und genießen vom Mt. Victoria aus den Blick auf die Skyline von Auckland. Alles ist frisch, sauber, klar und die Farben erscheinen uns so bunt und kräftig. Als hätte der vorangegangene Regen alles sauber gewaschen. Um das Traumbild perfekt zu machen, wiegen sich die großen roten Blüten des Christmas Trees in einer sanften Brise. Ewig hätte ich auf meinem Hügel sitzenbleiben können. Ein magischer Moment!

Natürlich nagt der Hunger und wir fahren nochmals in „unsere“ Stone Oven Bakery – ein Muss für jeden Besucher Aucklands! Nach einem leckeren Frühstück und einem Einkauf für das Abendessen, machen wir uns auf den Weg zur Coromandel Halbinsel, nach Paanui. Die Landschaft ist geprägt von grünen Hügeln, die wie von Samt überzogen wirken. Als Kontrast dazu der tiefblau schimmernde Pazifik. Eine Erholung für die Augen und Genuss pur! Unser nächstes Domizil ist die Pauanui Pine Motor Lodge. Wir werden dort sehr herzlich empfangen. Unsere Lodge ist eine kleine Wohnung, mit allem, was man benötigt. Wir versorgen uns selbst und kaufen im örtlichen Shopping Centre ein. Es ist schon besonders, die Waren zu betrachten und die Leute zu beobachten. Während wir so schauten und überlegten, rief ganz laut eine Dame ohne Vorwarnung durch den ganzen Laden: „THIII IIIIGGSS arrived….“ Nun wussten alle Kunden, dass auch endlich die Eier angekommen sind.

Selbst das Fernsehprogramm hat so manch‘ lustige Anekdote zu bieten. Es wurde am Abend ein Interview aus besagtem Supermarkt gesendet und ich kann mich noch gut an die Frage des Interviewers erinnern: „And whats about the tomatos, Ian? Whats about the tomatos?“ Es klingt in der Ferne alles so erfrischend, jede noch so kleine Banalität. Nach der kleinen Shopping Tour fahren wir natürlich an den wunderschönen Strand und machen einen Spaziergang. Es ist wieder sehr frisch, aber sehr schön und sehr, sehr sauber – alles blitzeblank und wunderbar ruhig. Alles erscheint friedlich. Ein Ort zum Verweilen – man wünschte in diesen Momenten „Für Immer“.

03.01.2005 Pauanui

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Wieder einmal um 03.00 h morgens wach. Ich gehe nach draußen und schaue in den sternenklaren Himmel. Ich entdecke das Kreuz des Südens und bin wie gebannt! Ich habe noch nie zuvor so einen klaren wunderschönen Sternenhimmel gesehen. Er sieht aus wie eine Samtdecke die mich umhüllt mit lauter funkelnden Glitzerfäden darin. Ich bin fasziniert und ergriffen in dieser tiefen Nacht am Ende der Welt. Die Stille ist spürbar. Dieser Moment gehört für mich zu einem der magischen meines Lebens!

Nach einem leckeren Frühstück im Bett fahren wir zum Hot Water Beach mit Schaufel, die uns unsere Gastgeberin schier aufdrängte. Diese sollten wir unbedingt mitnehmen, wir standen da mit Fragezeichen im Gesicht. Als wir am Strand ankommen, verstehen wir wofür die Schaufel sein soll. Hier kann man sich seinen eigenen Hot Spot schaufeln. Unter dem Strand gibt es zahlreiche warme Quellen. Etwas Bedrohliches sehen wir ebenfalls. Das Ozonloch ist sichtbar! Ein sehr unheimlicher und bedrohlicher Anblick!

Wir fahren weiter nach Hanaii und wandern von dort zur Cathedral Cove. Der Weg führt uns durch dichte Farnwälder bergauf und bergab. Immer wieder genießen wir zwischendurch den faszinierenden Ausblick auf die Bucht und den Pazifik. Da es sehr heiß ist, ist der Weg ziemlich anstrengend. Für neuseeländische Verhältnisse ist am Strand vor der Cathedral Cove sehr viel los. Es ist Hauptreisezeit und Sommerferien. Wir machen es uns ebenfalls am Strand gemütlich und genießen die Szenerie und das ganze Drumherum. Alles ist traumhaft und wunderschön! Der Weg zurück kommt uns auch weniger anstrengend vor, trotzdem wir völlig verschwitzt sind. Es ist so schön am grün-blau schimmernden Meer, dass wir nun doch ein Bad nehmen. Es ist herrlich in den kühlen Wellen zu schwimmen. Wir genießen diese wunderbaren Stunden, wenn nur nicht dieses Ozonloch wäre….Nach einem kleinen Einkauf am Abend genießen wir einen sog. „Works-Burger“ (mit Spiegelei und Ananas) sowie einen Steak-Burger. Die Zeit hier in Paanui war wunderschön, die Unterkunft sehr gut und die zwei Tage absolut ausreichend, um die Gegend rundum zu erkunden.

04.01.2005 Rotorua

Die Fahrt von Pauanui nach Rotorua ist weniger spektakulär als die von Paihia nach Pauanui. In Rotorua fällt einem zuerst der schöne See mitten in der Stadt auf. Unsere Unterkunft, das Rydges, liegt am Ende der langen Fenston Street. Wir beziehen eine traumhafte Suite mit eigenem Whirlpool. Ein Thermalbad befindet sich ebenfalls auf unserem Stockwerk. Wir entscheiden uns dafür den Rest des Tages zu relaxen. Das Thermalbad wartet schon auf uns und wir probieren gleich mal eine Schlammmaske aus „Thermal Mud Mask“ mit frischem Thermalschlamm aus Roturua. Die Haut wird babyweich! Danach genießen wir ein leckeres Menue, welches wir uns auf das Zimmer bestellen. Herrlich – das ist Urlaub!

05.01.2005 Rotorua

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Wir fahren in das faszinierende Thermal- und Geysiergebiet „Wai-O-Tapu“. Der Weg führt uns weiter durch geheimnisvolle Landschaft in das „Hidden Valley“. Wir nehmen ein Boot zum heißen Quellengebiet. Das „Hidden Valley“ liegt eingebettet mitten im Regenwald. Überall dampft, blubbert und brodelt die Erde. Die Wässer schimmern in den schönsten Farben und sind doch hochgiftig.  Es ist so faszinierend, dass das ungemütliche Wetter kaum noch eine Rolle spielt.

06.01.2005 Rotorua / Tongariro NP

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Thomas ist in der Nacht mit quälendem Husten erwacht. Wir müssen wieder Medikamente besorgen. Ob ihm der Schwefelgeruch in Rotorua wohl nicht bekommen ist? Im Übrigen finden wir Rotorua nicht gerade schön und sind eigentlich froh unsere Fahrt nun fortsetzen zu können. Die Fahrt führt uns heute in den Tongariro National Park, Wakapapa Village. Wir machen einen Stop am wunderschönen Taupo Lake. Die Landschaft ist, trotz Regen, eine Synphonie für die Sinne! Endlich am Ziel stellen wir schnell fest, wie kühl und frisch es doch hier im Tongariro NP ist. Zum Glück sind wir kleidungstechnisch auch gut gerüstet. Unsere extra für diese Reise erworbenen Regenwindjacken liegen ja im Kofferraum….so denken wir, doch das stellt sich als Trugschluss heraus. Wir haben die Jacken wohl in Rotorua vergessen…..dies ist ja wohl der nervigste Urlaubstag überhaupt….wo bitte schön sollen wir uns hier in der Eindöde einkleiden?? Rotorua ist 200 km entfernt und es geht eigentlich nur über Land – trotzdem beschließen wir, den Weg  nochmals zurückzufahren. Ohne warme Kleidung ist man in Neuseeland aufgeschmissen und es findet sich wirklich nicht an jeder Ecke ein Geschäft! Später sind wir jedenfalls froh, dass wir den Umweg von insgesamt 400 km noch einmal gemacht haben. Ich rufe jedoch nochmals im Rydges in Rotorua an. Die Dame am Telefon ist äußerst mitfühlend und bestätigt, dass wir unsere Jacken dort im Schrank haben hängen lassen. Wir nennen dieses Erlebnis auch heute noch „die Rache von Rotorua“, da wir diesem Ort so gar nichts abgewinnen konnten. Glücklich nehmen wir unsere Jacken entgegen und befinden uns um 18.00 h wieder im Wakapapa Village im Tongariro NP.

Dort angekommen machen wir uns in den warmen Jacken auf zu einer kleinen Wanderung, dem Ridge Track. Der Walk dauert eine Stunde. Wir sind sehr begeistert von der klaren Luft, der Stille und der Einsamkeit in diesem Park. Wir begegnen keiner Menschenseele. Es ist, als seien wir ganz allein mit unseren Regenjacken auf der Welt…..Um 21.00 h fallen wir todmüde ins Bett und erwachen wie gewohnt putzmunter um 0.30 h. Ja, hört denn dieser Jetlag nie auf uns zu quälen? Bisher haben wir noch keine einzige Nacht richtig durchgeschlafen. Wir haben uns bereits in der Apotheke in Rotorua  „No-Jetlag-Pills“ gekauft. Mal sehen, ob es für den nächsten Trip etwas nützt….in Deutschland gibt es so etwas jedenfalls nicht zu kaufen….

07.01.2005 Tongariro NP / Wellington

Das Wetter ist uns heute freundlich gesonnen. Es ist so klar, dass wir einen wunderschönen Blick auf die Vulkane „Ngaurahoe“ und „Mt. Ruhapehu“ genießen können. Nach dem Frühstück machen wir uns auf zu einer zweistündigen Wanderung durch die Vulkanlandschaft und sind total begeistert! Wir wandern entlang versteinerter Lavaströme und genießen immer wieder den Blick auf die perfekt geformten Vulkankegel. Ich habe nie reinere Luft eingeatmet, die zudem auch noch sehr würzig duftete. Dieser Park spricht alle Sinne an und ist zudem nicht überlaufen. Stundenlang kann man allein durch die Gegend wandern und die Stille genießen. Eine echte Erholung für gestresste Großstädter! Begegnen wir Menschen, so grüßen sie freundlich. Es ist sehr angenehm. Hier hätten wir mindestens drei Nächte verweilen sollen. Aber leider müssen wir heute noch weiter…. Es geht nach Wellington – der Hauptstadt Neuseelands.

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Die Fahrt nach Wellington ist ein Traum. Sie führt uns u.a. durch Wanganui. Die Schönheit der Landschaft um Wanganui überwältigt uns. Wir begegnen mehr Schafen als Autos. Erstere spazieren auch schon mal mitten über die Straße. Es ist wie im Bilderbuch. Nach Wanganui wird die Landschaft eher flach und wir machen Rast in Bulls, einem verschlafenen Nest, wo wir bei McDonalds essen. Die Gäste dort sehen aus, als würden sie häufiger diesen Imbiss aufsuchen…..Ich muss sagen, dass mir das Essen beim neuseeländischen McDonalds besser schmeckt als in Deutschland. Es gibt auch andere Burger. Wir genossen einen Boss-Burger.

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Und so trudelten wir frisch gestärkt in Wellington ein. Wellington ziehen wir persönlich Auckland jedenfalls vor, wobei uns im Allgemeinen die Städte auf unseren Reisen nicht sonderlich interessieren. Wellington wird auch als „Windy City“ bezeichnet. Die Stadt machte jedenfalls ihrem Namen alle Ehre! Außerdem ist es so kalt hier wie bei uns im späten Herbst. Hier soll doch Sommer sein – wo bist du?? Ich hatte von Neuseeland generell eine eher tropische Vorstellung….Wir trotzen dem kalten Klima, machen eine Erkundungstour durch die City und nehmen die Cable Bahn zum nahe gelegenen Hausberg. Die Leute in Wellington sind ebenfalls supernett und hilfsbereit. Wir fragten eine Dame nach dem Weg zur Bahn und sie führte uns persönlich zur Haltestellte. Also, diese Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der Menschen haben wir ganz besonders in Australien und Neuseeland erlebt. Ich bin heute noch sehr gerührt, wenn ich daran zurückdenke. Wir fahren mit der Cable Bahn bis zum Botanischen Garten. Von hier aus genießen wir eine gigantische Aussicht auf Wellington. Es ist jedoch so kühl, dass wir beschließen bald zurückzufahren. Im Hotel essen wir ein leichtes Abendbrot – einen Caesar Salads. Der ist jedoch merkwürdig zubereitet, der Wein dazu schmeckt aber ausgesprochen gut. Kulinarisch könnten sich die Neuseeländer noch verbessern, auf der Nordinsel haben wir bisher wirklich nur bei McDonalds einigermaßen gut gegessen und das ist nun wirklich nicht die erste Wahl…Das war also die Nordinsel. Ab morgen wird es wahrscheinlich noch frischer, denn es geht auf die Südinsel.

08.01.2005 Überfahrt von Wellington nach Picton, Nelson

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Auf der Überfahrt von Wellington auf die Südinsel nur Regen, Regen, Regen!  Von der malerischen Landschaft der Marlborough Sounds sehen wir nichts. In Pincton angekommen, nehmen wir unseren Mietwagen, einen schneeweißen Hiundai, entgegen. Sehr zu Thomas Zufriedenheit piept dieser ausnahmsweise nicht beim Rückwärtsfahren..

Wir machen uns auf die Fahrt nach Nelson. Die Gegend hier erinnert uns an den Schwarzwald. Wir kommen durch die Weingegend bei Blenheim. Blenheim selbst ist keine Augenweide. Nelson aber gefällt uns, nicht zuletzt deshalb, da das Wetter wieder etwas besser geworden ist. Von unserer Unterkunft sind wir sehr begeistert. Wir wohnen im „Monaco Village by the sea“. Das Resort hat erst vor 10 Monaten eröffnet, ist aber innen auf „antik“ getrimmt. Es hat eine schöne Inneneinrichtung, Details wie antike Bodenfliesen, Deckenstuck, „antike“ Teppiche und Ölgemälde. Alles kuschelig und plüschig, aber dennoch geschmackvoll. Hier fühlen wir uns sehr wohl. Unsere Gastgeberin ist wie eine Mutter zu uns. Auch hier spüren wir wieder diese Herzlichkeit der Neuseeländer. Sie führt uns in unser wunderschönes Zimmer, welches einen schönen Blick auf das Tasmanische Meer bietet.

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Gegenüber vom Hotel befindet sich das Restaurant „Honest Lawyer“. Dort bewirtet uns eine Thailänderin, die mit einem Deutschen verheiratet war und zudem auch noch Deutsch spricht. Sie ist so begeistert als sie bemerkt, dass wir Deutsche sind, so dass sich ab diesem Zeitpunkt alles nur noch um uns dreht. Eine Reisegruppe kommt ebenfalls in das Lokal und da uns unsere neue Freundin gerade fotografiert, gibt sie der Gruppe ein Zeichen gefälligst zu warten, bis sie ihre Aufnahmen beendet hat. Das ist mir fast schon ein wenig unangenehm. Alles schaut auf uns….Das Essen selbst ist ebenso einmalig wie unsere Gastgeberin. Das beste Essen und die beste Unterkunft findet man also in Nelson. Ein Besuch im „Honest Lawyer“ sowie die Übernachtung im „Monaco by the sea“ ist sehr empfehlenswert! Wir machen noch einen Spaziergang in diesem netten, sauberen und ruhigen Ort mit seinem blank geputztem Himmel und dem Blick auf die samtgrünen Berge. Nichts trübt die Sicht! Hier könnten wir auch noch länger verweilen!

09.01.2005 Nelson

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Das erste Mal auf dieser Reise haben wir gut und sogar durchgeschlafen. Das liegt an diesem schönen Ambiente und nicht zuletzt an den echten Federbetten! An die Laken und Decken sowie den halben Kissen können wir uns einfach nicht gewöhnen. Wir fühlen uns jedenfalls nach dieser guten Nacht wie neugeboren! Das Frühstück, Omelett mit Lachs, ist so reichhaltig, dass es den ganzen Tag vorhält!

Bei schönstem Wetter fahren wir zum Abel Tasman Nationalpark. Von Marakau aus unternehmen wir einen zweistündigen Walk zum Yellow Point. Es ist eine sehr schöne, sehr empfehlenswerte Wanderung, die durch den Regenwald führt und immer wieder Ausblicke auf das türkisfarbene Meer bietet. Es ist absolut ruhig bis auf das laute Zirpen der Zikaden. Kurz vor Erreichen des Yellow Points beginnt es plötzlich aus heiterem Himmel stark zu regnen, so dass wir leider den Rückzug antreten müssen. Schade, dass uns das Wetter immer wieder einen Strich durch die Rechnung macht. Völlig durchnässt sind wir wieder in unserer Unterkunft und beschließen den Stadtkern von Nelson zu besuchen. Die „Waterfront“ und das Stadtviertel um den „Princess Drive“ sind sehenswert. Im Allgemeinen sei gesagt, dass die neuseeländische Natur großartig ist. Städtetrips sind allerdings nicht zu empfehlen.

10.01.2005 Nelson, Kaikura

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Auf dem Weg von Nelson nach Kaikoura haben wir wieder den gewohnten Regen und der Weg führt uns durch etwas eintönige Landschaft. Kurz vor unserem Ziel entdecken wir einen „Lookout“. Wir halten an und trauen unseren Augen kaum! Eine große Robbenkolonie sonnt sich auf den Klippen! Aus unmittelbarer Nähe können wir sie gut beobachten. Dies ist einer unserer eindrucksvollsten Erlebnisse auf dieser Reise.

Nach einer langen regnerischen Fahrt durch öde Landschaft erwartet uns dieses „tierische“ Highlight! Wir können uns kaum von diesem „Lookout“ losreißen. Doch Kaikoura, das nette, kleine Städtchen am Pazifik, erwartet uns schon. Wir haben uns ein Zimmer in der „Lemon-Tree-Lodge“ gemietet. Es ist eine bezaubernde Lodge. Liegend vom Bett aus blickt man in den Himmel und auf das Meer. Einen schöneren Ort zum Träumen kann man sich kaum vorstellen. Unsere Gastgeber sind supernett und kümmern sich um alles. Am Abend fahren wir in die Südbucht, um nach weiteren Robbenkolonien Ausschau zu halten. Sie befanden sich weit draußen im Meer und waren nur als kleine Pünktchen auszumachen. Also fahren wir wieder zurück zu unserem „Lookout“ – dieser Lookout, kurz vor Kaikoura, scheint ein Geheimtipp zu sein, denn auch jetzt haben wir unsere Robben ganz für uns allein! Wir machten begeistert Fotos über Fotos.

11.01.2005 Kaikoura

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Am nächsten Morgen geht es schon auf ins nächste Abenteuer. Ein herrlicher Tag liegt vor uns, den wir sogar bei strahlendem Sonnenschein mit einem Frühstück auf dem Balkon begrüßen können. Das Frühstück ist übrigens ausgezeichnet. Im Allgemeinen schmeckt uns das Essen auf der Südinsel wesentlich besser, als auf der Nordinsel.

Nun kann es aber endlich losgehen – unsere Walbeobachtungstour beginnt!

Die See ist sehr stürmisch und in wilder Fahrt fahren wir auf das Meer hinaus. Wir können 5 Wale sichten, bekommen jedoch nur zwei Wale vor die Kameralinse. Es erfordert sehr viel Standvermögen auf dem schaukelnden Schiff zu fotografieren und zu filmen. Dennoch ist es ein einmaliges Erlebnis und ein absolutes Muss für jeden Besucher, so eine Walbeobachtungstour zu unternehmen. Die anderen Passagiere an Bord waren ebenso ergriffen und es war nur noch das Klicken der Kameras zu hören, ansonsten herrschte eine absolute Stille der Ergriffenheit beim Anblick dieser gigantischen Meeresriesen. Übrigens, diese Fahrten werden von Maoris organisiert. Es lohnt sich also im doppelten Sinne!

Wir sind jedenfalls restlos begeistert von Kaikoura, seiner Lage, seiner Lässigkeit, seinen Robben, denen man auch an Land begegnen kann, und zwar zum Anfassen nach – hier wird jeder NZ-Besucher glücklich – und das Wetter spielt dann auch keine große Rolle mehr!

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Nach der Tour statteten wir dem „New World Supermarket“ einen Besuch ab. Die Auswahl ist fantastisch! Fisch, Obst, Gemüse – alles frisch und sehr schön arrangiert. Immer wieder begegnet uns die Freundlichkeit der „Kiwis“ – wir genießen es, dass es dort ganz „normal“ ist, dass die Kassierer auch noch die Einkäufe einpacken und man keinen Stress an der Kasse bekommt mit Einpacken und Portemonnaie zücken….alles erscheint uns dort so überaus easy…..jeder hat ein Lächeln auf dem Gesicht, nie sehen wir angespannte und entnervte Gesichter.

Nach einem kleinen Spaziergang durch den Ort gehen wir ins Restaurant „Olive Branch“, welches sehr zu empfehlen ist. So beschließen wir diesen wunderbaren Tag hier in Kaikoura bei Andy und Trica in der Lemon-Tree-Lodge.

12.01.2005 Kaikoura, Greymouth

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Bei schönstem Sonnenschein nehmen wir Abschied von Kaikoura. Wir genießen die wunderschöne wilde Landschaft. Die schnell dahin ziehenden Wolken über dem unruhigen Meer wecken eine besondere Stimmung, ab und zu erhellt ein Sonnenstrahl die Szenerie und alles wirkt wieder friedlich. Jedes Moment birgt ein anderes Farbspiel. Wehmütig müssen wir nun endlich losfahren….hier in Kaikoura wären wir gern noch länger geblieben. Doch die Wehmut ist schnell verflogen, denn unsere Fahrt wird durch atemberaubende Landschaft fortgesetzt! Selbst dem Neuseeland-Klassiker begegnen wir. Auf einer einsamen Straße zwischen samtigen Grashügeln hoppelt plötzlich vor uns eine riesige Schafherde. Drumherum fleißige Hunde, die alles im Griff zu haben scheinen und auf jedes Zeichen des Schäfers achten, der hoch zu Ross neben der Herde reitet. Wir reiben uns die Augen – es ist wie im Film, so wie wir es uns immer vorgestellt haben. Glücklich und verzaubert können wir irgendwann die Schafherde überholen und unsere Fahrt durch das Märchenland am Ende der Welt fortsetzen.

Wir halten in einer sog. „Ghost Town“ und lernen dort ein älteres Ehepaar kennen, die mit ihrem Camper unterwegs sind. Beide sind ganz aufgeregt als sie uns kennenlernen und erfahren, dass wir Deutsche sind. Sie waren selbst auch schon einmal in good old Germany mit ihrem Camper unterwegs. Die „Kiwis“ sind einfach offen und herzlich und man kommt sehr schnell mit ihnen in Kontakt.

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So schön unsere Fahrt und die Erlebnisse in Kaikoura waren, so traurig ist dann der Aufenthalt in Greymouth. Die Unterkunft ist so ziemlich die mieseste überhaupt und der Ort besteht aus einer grauen und trostlosen Hauptstraße. Ein Kontrast, den wir erstmal verarbeiten müssen. Zum Glück übernachten wir ja nur in diesem gottverlassenen Kaff und machen uns gleich auf zu den „Pancake Rocks“. Diese interessanten Felsen, die wie übereinandergeschichtete Pfannkuchen aussehen, liegen an einer malerischen Küstenlandschaft. Ein Besuch ist sehr empfehlenswert. Es folgt ein gut ausgeschildeter Rundgang durch die Felsenlandschaft und man kann bei etwas Fantasie auch einige Figuren aus den Felsen erkennen. Vor Einbruch der Dunkelheit machen wir noch einen wunderschönen Strandspaziergang.

13.01.2005 Fox Glacier

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Endlich raus aus dem grauen Greymouth – und wir setzen unsere Fahrt Richtung Fox Glacier fort. Die Landschaft ist atemberaubend! Zunächst halten wir am Franz Josef Glacier. Wir machen einen kleinen Spaziergang bis zum Gletscher. Es ist schon faszinierend – ein Gletscher zum Anfassen, direkt vor unseren Füßen! Das erstaunliche: Gletscher trifft auf Regenwald. Ein Land voller Kontraste – das ist Neuseeland!

Wir setzen unsere Fahrt weiter fort zum Fox Glacier Hotel. Da das Zimmer noch nicht beziehbar ist, fahren wir zum Aussichtspunkt direkt am Gletscher. Es ist sehr überwältigend! Wir stärken uns mit einer Kleinigkeit im Café Neve bevor wir wieder zum Hotel fahren. Die erste Frage lautet, ob wir Gäste in der Lemon-Tree-Lodge gewesen wären. Merkwürdige Frage….es hätte nämlich jemand angerufen und fragen lassen, ob wir den Zimmerschlüssel vergessen hätten abzugeben. Und tatsächlich – der Zimmerschlüssel aus der Lemon-Tree-Lodge befindet sich noch in unseren Händen. Kaikoura und die Lemon-Tree-Lodge haben es uns so angetan, dass wir den Schlüssel gar nicht mehr abgeben wollten….leider sind wir auch von dem Zimmer im Fox Glacier Hotel sehr enttäuscht….vom Wetter wieder einmal ganz zu schweigen….vor lauter Starkregen können wir die Berge Mt. Tasman und Mt. Cook nicht sehen. Wir fahren nochmals zum Viewpoint – keine Chance, auch nachdem der Regen nachlässt, verhüllen sich die imposanten Berge in Wolken.

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Aber der Regenwald fasziniert uns. Dort machen wir einen schönen und eindrucksvollen Spaziergang, was ein unvergessliches Erlebnis ist. Ziemlich erschöpft und ziemlich früh sinken wir am Ende des Tages in die völlig durchgelegenen Betten, damit wir am nächsten Morgen vielleicht die Chance auf eine klare Sicht haben.

14.01.2005 Fox Glacier, Queenstown

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Leider ist es um 05.30 h immer noch total bewölkt und wir beschließen, noch ein Stündchen länger zu schlafen. Und, oh Wunder, nach dem Frühstück im Café Neve, scheint die Sonne! Wir fahren zum Lake Matheson und unternehmen einen kleinen Spaziergang. Die Sicht bleibt aber trotzdem getrübt.

Dennoch erleben wir heute eine Fahrt durch atemberaubende Landschaft bis nach Queenstown.  Eine so wunderschöne Landschaft erleben wir, dass sie kaum zu beschreiben ist. Es ist, als führen wir durch ein Gemälde. Der Weg führt uns zunächst durch dichten geheimnisvollen Regenwald. Alle Schattierungen von „Grün“ umgeben uns. Vor uns erheben sich schneebedeckte Berge, die im krassen Kontrast zu dem satten Grün stehen, dazu die tiefblau- bis –grauschimmernde tasmanische See. Wir passieren zwei wunderschöne Seen, Lake Wanaka und Lake Hawea, die inmitten von samtgrünen Hügeln eingebettet wie zwei Aquamarine funkeln. Friedlich grasende Schafe auf endlosen Weiden, bunte Blumen und sogar Palmen säumen unseren Weg. Wir können uns an dieser traumhaften Szenerie kaum sattsehen. Und das Schönste – wir begegnen niemanden.

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Es scheint, als seien wir die einzigen Menschen auf der Welt in diesem Paradies. Zudem ist es jetzt auch noch warm und sonnig! Nur ein kräftiger aber warmer Wind bläst uns um die Ohren, der aber sehr angenehm ist. Ich bemerke erst später, dass ich mir einen starken Sonnenbrand zugezogen habe. Über die „Alpine Scenic Route“ erreichen wir das schöne Städtchen Queenstown. Hier ist zwar touristisch einiges mehr los, aber es hält sich trotzdem noch in Maßen. Die Lage unseres Hotels, wir übernachten wieder im Rydges, ist ausgesprochen schön. Das Zimmer hat ein großes Fenster mit Blick auf die „Remarkable Rocks“ und den „Lake Wakatipu“. Nach einer kleinen Erkundungstour durch Queenstown genießen wir einen guten neuseeländischen Tropfen auf unserem Balkon und beschließen diesen wunderschönen Tag.

15.01.2005 Queenstown

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Ein herrlich entspannter Tag! Wir beschließen, endlich einmal auszuschlafen, gemütlich im Bett zu frühstücken und den Ausblick aus unserem Panoramafenster zu genießen. Die Seele baumeln lassen – auch das gehört natürlich zu einem Urlaub auf jeden Fall dazu! Am Nachmittag unternehmen wir eine Fahrt mit der Gondel auf den „Hausberg“ von Queenstown – es ist wunderbar warm und sonnig und wir haben eine sehr gute Sicht auf die beeindruckende malerische Landschaft.

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Wieder unten in der Stadt gehen wir zur Teatime in das ehemalige Badehaus von 1912. Wir bestellen uns zum Tee natürlich Scones, doch sind die leider gesalzen. Wir beißen herzhaft hinein und unsere Geschmacksnerven erwarten natürlich etwas ganz anderes…..das war nicht wirklich schön…aber lustig! Wir besuchen noch einige Galerien in der Stadt und genießen die Lebendigkeit nach den vielen Tagen, an denen  wir fast keiner Menschenseele begegneten. Am Abend machen wir eine Fahrt mit der TSS Earnslaw, ein Schaufelraddampfer aus dem Jahre 1906, der uns gemütlich eine Runde über den Lake Wakatipu schaukelt. Zum Abschluss dieses herrlich entspannten Tages erleben wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang über Queenstown.

16.01.2005 Queenstown, Te Anau

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Die heutige Fahrt führt uns von Queenstown nach Te Anau. Es ist bedeckt und fast schwül. Die Fahrt beträgt nur 170 km, ist aber sehr ermüdend, da die Landschaft wenig reizvoll ist. Ein Highlight aber ist die historische Dampfeisenbahn, die mitten in der Pampa einen Stopp einlegt. In Te Anau angekommen, fällt uns sofort auf, dass noch sehr viele Unterkünfte frei sind, was bestimmt mit dem schlechten Wetter zusammenhängt. Hier in Te Anau ist wirklich der Hund begraben. Es ist nichts los! Wir sind wirklich am Ende der Welt und übernachten im „Village Inn“. Von der Idee her ganz witzig aufgebaut, stellt die kleine Unterkunft ein Dorf im Westernstil dar. Wir wohnen im Zimmer „Manapuri News“. Das Zimmer ist zwar geräumig, aber hinter der Fassade verbirgt sich absolut nichts….es ist ein völlig altbackenes Zimmer im Stil der frühen 80iger Jahre. Die Zeit scheint hier absolut stillzustehen. Man möchte am liebsten gleich weiterfahren….aber zunächst besuchen wir den kleinen einsamen Ortskern. Wie ausgestorben…richtig unheimlich…Wir besuchen ein kleines Café und werden überrascht zur Kenntnis genommen. Das Essen ist dennoch sehr gut und wir sind etwas versöhnt.

Nachmittags unternehmen wir einen interessanten Ausflug zu den faszinierenden Glühwürmchenhöhlen. Wir fahren mit einem kleinen Boot in die stockdunkle Höhle  -  und plötzlich – ein Glimmen und Glühen an der Höhlendecke und an den Höhlenwänden in weißem, blauem und grün schimmernden Licht. Das war ein wunderschönes beeindruckendes Erlebnis.

17.01.2005 Te Anau / Milford Sound

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In dieser Einöde am anderen Ende der Welt schlafen wir wie die Babys….das liegt wahrscheinlich am gleichmäßigen Takt der dicken Regentropfen, die auf das Wellblechdach unserer Manapuri-News tropfen….aber es kommt noch schlimmer, denn es wird jetzt auch sehr kühl und stürmisch. Kein Wunder, sind wir doch heute auf dem Weg in die Fjordlands. Es ist schön, den Wolkenspielen zuzusehen – grundsätzlich aber ist mir dieser Teil Neuseelands viel zu kühl und regnerisch… Auch den Milford Sound können wir nur im Regen genießen. Dabei hatten wir uns so auf diese Bootstour gefreut. Es ist aber sehr ermüdend durch den Starkregen zu fahren. Wer also schon einmal Wasserfälle gesehen hat, sollte es vermeiden, so eine Bootstour zu buchen. Es kann lang und noch langweiliger werden. Voller Sehnsucht nach Kaikoura riefen wir Andy an. Dort sind 30°C! Fast überkommt uns so etwas wie Heimweh. Morgen verlassen wir das Fjordland und wir werden sicherlich nicht mehr zurückkehren.

18.01.2005 Te Anau, Dunedin

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Endlich weg aus dem kalten, regnerischen und trüben Fjordland. Bei schönem Wetter mag es sicherlich sehr malerisch sein, aber wir sind froh, diesen Ort nun endlich verlassen zu können. Wir fahren nun auf der „Southern Scenic Route“. Und alles hat sich wieder gedreht und die Stimmung ist wieder gut, da die Landschaft wieder sehr schön und malerisch ist. Unser erster Halt ist am Manapuri-Lake. Dort sichten wir einen perfekt geformten Regenbogen in allen Farben. Wir fahren weiter durch die Fjordlands, Southlands und die Catlins. Eine wunderschöne einsame Landschaft – es ist stürmisch, regnerisch und dunkle Wolken ziehen schnell über große grüne Felder, Weiden und Hügel. Trotz der Kälte ist es sehr beeindruckend, Zeuge dieses Wechselspiels der Natur zwischen Sonne, Regen und Sturm zu sein.

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In Dunedin fällt uns sofort der europäische Stil der Stadt auf. Wir fühlen uns hier sofort wohl. Dunedin liegt zauberhaft eingebettet in einer malerischen Bucht. Zunächst besuchen wir das Visitor Center. Wir erkundigen uns nach den berühmten Gelbaugenpinguinen, die man hier aus nächster Nähe beobachten kann. Es sind allerdings geführte Touren und genau die wollen wir unternehmen. Wir buchen sofort für heute Abend die Tour, denn es sind die letzten zwei Karten für diese Unternehmung verfügbar. Alles ist uns recht nach den letzten Tagen in der absoluten Einsamkeit in der Kälte der Fjordlands. Dunedin ist unser Rettungsanker. Alles ist schön, bunt, herrlich und angenehm!

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Gleich nach der Ankunft in unserer Unterkunft machen wir uns auf zur Otago Peninsula. Die malerisch gelegene Halbinsel begeistert uns. Am Penguin Place angekommen, wo unsere geführte Tour zu den Gelbaugenpinguinen stattfindet, wartet ebenfalls eines der schönsten Erlebnisse dieser Reise auf uns. Wir werden in zwei Gruppen aufgeteilt, so dass auch jeder Besucher die Chance hat, die Pinguine zu beobachten und zu fotografieren. Wir  bekommen eingeimpft total leise zu sein. Wir gehen eingepfercht durch unterirdische Gänge, stellen uns auf Bänke und schauen durch Gucklöcher hinaus auf das Meer und die Wiese vor uns. Unser Guide blickt sich immer wieder nach uns um, mit dem Finger auf dem Mund beschwört er uns immer wieder leise zu sein. Alle sind gespannt und folgen aufs Wort – fast bringt mich diese Szenerie zum Lachen und ich muss mich sehr beherrschen. Unser Guide ruft immer wieder flüsternd: „Follow me, follow me, look’ up here, be quiet….” Er macht uns auf die besten Aussichtspunkte aufmerksam und wir werden Zeuge, wie die putzigen Kerlchen aus dem Meer kommen, sich putzen und watschelnd über die Wiese laufen. Ein faszinierender Anblick, alle sind restlos begeistert und es macht riesigen Spaß durch die engen Gänge zu huschen und die Pinguine vor die Linse zu bekommen.

Im goldenen Abendlicht geht es nach diesem wunderschönen aufregenden Erlebnis auf malerischer Strecke zurück nach Dunedin.

19.01.2005 Dunedin

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Unser Frühstück und Abendessen nehmen wir im sehr empfehlenswerten Café Nova ein. Es gibt z.B. Buttermilchpfannkuchen und Frenchtoast am Morgen und zum Abendessen „Nova-Burger“ – mir läuft heute noch das Wasser im Munde zusammen, wenn ich daran zurückdenke! Heute fahren wir wieder auf die wunderschöne Otago Peninsula. Wir nehmen jedoch die Strecke, die durch die Hügel führt. Am gestrigen Abend sind wir entlang der Küste gefahren. Beide Strecken zu erleben ist ein absolutes Muss! Die Strecke bietet traumhafte Aussichten auf Dunedin und die umliegende Landschaft.

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Unser Weg führt uns zum Victoria Beach. Um diesen zu erreichen, müssen wir ein Stück weit zu Fuß zurücklegen. Der Victoria Beach gilt als Geheimtipp. Diesen haben wir von dem überaus sympathischen jungen Mann aus dem Visitor Center erhalten. Der Strand ist unbeschreiblich schön – zwischen den Dünen entdecken wir einen dösenden Seelöwen! Wir sind absolut fasziniert von dieser traumhaften Kulisse. Dies ist ebenfalls ein Ort, an dem wir noch gerne länger verweilt wären. Nach diesem faszinierenden Ausflug schauen wir uns noch ein wenig in Dunedin um. Die Stadt hat einige sehr schöne Gebäude zu bieten. Der Bahnhof z.B. ist sehr sehenswert. Zu Fuß durch die Stadt zu laufen ist ziemlich anstrengend, da es ständig bergauf- und bergab geht. Wir sind froh, als wir am Abend nochmals zu unserem Traumstrand, dem Victoria Beach, fahren. Dieser hat es uns nämlich ganz besonders angetan! Der Victoria Beach ist mittlerweile in ein goldenes Abendlicht getaucht. Wir machen einen wunderschönen Strandspaziergang und können von weitem jetzt sogar zwei Seelöwen zwischen den Dünen ausmachen. „Unser“ Seelöwe hatte sich seit den Vormittagsstunden noch etwas weiter in die Dünen verzogen. Wir warten noch eine Stunde, ob er sich denn nicht endlich einmal bewegt – leider Fehlanzeige, er schlägt nur ein paarmal mit seinen Flossen, so als würde er uns verabschieden wollen. Und dass müssen wir – leider Abschied nehmen von einem der schönsten Plätze der Welt. 

20.01.2005 Twizel, Mt. Cook

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Wir sitzen gerade nach einem sehr schönen Tag in unserer Unterkunft, dem MacKenzie Country Inn, und können sogar die Berge sehen, da es sich aufgeklart hat! Das absolute Highlight dieses Tages ist das sonnige und klare Wetter, wodurch wir einen absolut traumhaften Blick auf den schneebedeckten Mt. Cook haben. Nach unserer Ankunft hier in Twizel fuhren wir sofort wieder los, um diesen wunderschönen Anblick auf den Mt. Cook noch länger genießen zu können. Er zeigte sich den ganzen Tag lang vor einem klaren blauen Himmel und wir filmten und fotografierten von allen Seiten.

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Bevor wir jedoch hier ankamen hieß es Abschied nehmen von Dunedin. Dort hat es uns ausgesprochen gut gefallen. Auf dem Weg nach Twizel kommen wir an den faszinierenden Moeraki Bolders vorbei.

Am Abend genießen wir wieder ein sehr gutes Essen im Café Hunters und kaufen wohl zum letzten Mal in diesem erlebnisreichen Urlaub in einem neuseeländischen Supermarkt ein.

21.01.2005 Christchurch

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Heute Morgen zeigt sich uns der Mt. Cook abermals von seiner besten Seite. Auf der Fahrt nach Christchurch schaue ich so lange in den Rückspiegel, bis er nicht mehr zu sehen ist. Wehmut überfällt mich. Doch in Christchurch erwartet uns wie zum Trost ein schöner warmer Sommertag mit Temperaturen um die 26°C. Unsere Unterkunft, das „Chateau on the Park“ liegt idyllisch in einem großen schönen Garten, die Zimmer sind jedoch ziemlich altbacken. Unser Weg in die City führt uns durch den wunderschönen Hagleys Park. In der City unternimmt eine nostalgische Tram Rundfahrten. Wir genießen diese Tour. Für 12,40 NZ$ kann man 48 Std. lang so oft fahren wie man möchte. Ob das so sein muss, sei jedem selbst überlassen. Ich finde diese Stadt irgendwie gesichtslos, bis auf diesen wunderschönen Park.

Vor der Christchurch ist ein Menschenauflauf, weil irgendjemand Kunststücke aufführt. Wir besuchen einen der vielen gut sortierten Gift Shops und ich decke mich mit Manuka-Honig-Produkten ein und anschließend fahren wir noch eine Runde mit der Tram, bevor wir in einem sehr guten indischen Lokal unser letztes Abendessen in Neuseeland einnehmen. Diese Reise hatte ihre Höhen und Tiefen, es war eine Reise der Kontraste, von himmelhochjauchzend an einem Tag und am nächsten Tage betrübt, was nicht zuletzt mit dem schlechten Wetter zusammenhängt. Der Abschied fällt uns trotzdem schwer, vor allem von unserem schneeweißen treuen Begleiter, unserem zuverlässigen Mietwagen.

22.01.2005 Über den Wolken Richtung Heimat

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Wir fliegen gerade über Australien. Beim Abschied von Neuseeland waren wir sehr traurig, obwohl es wieder einmal regnete!

Nach der Reise ist vor der Reise – und wer weiß, vielleicht kommen wir noch einmal zurück – in das Land der langen weißen Wolke.

Reiseverlauf als PDF

Die PDF-Datei mit dem Reiseverlauf unserer Neuseelandreise 2004 öffnet sich in einem neuen Fenster.