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13.05.2010 Anreise

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Endlich wieder in Australien! Dabei sah‘ es zunächst gar nicht so aus, als würden wir es planmäßig schaffen, denn der Flieger startete ab HH bereits mit 1,5 Std. Verspätung. Das raubte uns fast den letzten Nerv‘ und wir malten uns schon Szenarien aus, was wir machen, wenn wir den Flieger nach Perth nicht erreichen. In Frankfurt angekommen, liefen wir wie um unser Leben…und wir schafften es….alles gut….jetzt kann nichts mehr passieren….mit dieser Maschine entschweben wir ins Land unserer Träume. Und nun sind wir also wieder da – in DOWN-UNDER.

Kaum betreten wir australischen Boden, bemerken wir die unbekannte Kühle, es sind leider nur 10°C – nun ja, hier ist jetzt auch Winter... Unser Taxifahrer, der uns wohlbehalten in unsere schöne Lodge, das 8th Nicholson bringt, hat sich einen dicken Parka angezogen und einen Schal umgeschlungen. Selbst im Auto zieht er die Sachen nicht aus. Die Australier sind sehr kälteempfindlich. Die Fahrt führt uns durch das menschenleere City Business District, kein Wunder, es ist 00.30 h. Das 8th Nicolson ist ein schmuckes Häuschen, in welchem wir ein sehr schönes Zimmer beziehen. Der Schlüssel befindet sich, wie besprochen, unter der Türmatte. Ja, jetzt sind wir angekommen, in Australien. Michael, unser Gastgeber, hat uns zur Begrüßung eine Obstschale auf den Tisch gestellt und auf einer handschriftlichen Notiz einen „WARM WELCOME“ gewünscht. Ich freue mich so! Da ist sie wieder zu spüren, diese echte Herzlichkeit! Aber nun erst mal auspacken, frisch machen und endlich schlafen, um am nächsten Morgen….

14.05.2010 Perth

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….vom australischen Vogelgezwitscher geweckt zu werden…..schön….wieder da….es ist kein Traum, es ist wahr! Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wiegen sich die Eukalyptusbäume im Wind, auf den Ästen sitzen Kakadus....erst einmal die Äuglein reiben, aber es ist wirklich wahr, wir sind wieder da!

Wir machen uns gleich auf Entdeckungstour. Hinter dem 8th Nicolson beginnt bereits das sog. Bushland, von wo aus wir in den Botanischen Garten gelangen. Es weht ein frischer Wind, die Sonne lacht von einem strahlend blauen Himmel und in den Eukalyptusbäumen wiegen sich zahlreiche Rosellas. Wie in allen australischen Städten gehören die Botanischen Gärten zur Hauptattraktion. Ein Besuch ist ein Muss! Auch in Perth sind wir begeistert von der vielfältigen Flora.

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Von einer Anhöhe aus haben wir einen sehr schönen Blick auf Perth. Die Stadt gefällt uns! Nach einer kleinen Stärkung im Bistro „Secret Garden“ fahren wir mit den City Cats umher. Die Busse sind kostenlos. Wir genießen die Runden durch die Stadt, beobachten die Menschen, aber sind vor allem eines: unsagbar fertig von unserem Jetlag….wir können uns gar nicht aufraffen, noch weiter zu Fuß durch die Stadt zu schlendern. Trotzdem bummeln wir durch den „London Court“, wo ich in einigen Läden wunderschöne Opale erblicke. Zwischenzeitlich ist es richtig frisch geworden und ich bin froh, wieder in den City Cat zu steigen. Wir fahren bis zur Metro-Station. Dort nehmen wir die U-Bahn nach „Subiaco“, denn wir wollen uns den Weg durch den Park zurück ersparen, da wir so groggy sind. Subiaco ist ein erfrischender, junger Stadtteil mit vielen witzigen Geschäften und Kneipen.

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Zurück im 8th Nicolson lernen wir dann auch unseren äußerst sympathischen Gastgeber Michael kennen. Er hat doch tatsächlich ein Feuer im Kaminzimmer entfacht. Wir haben noch einen weiteren Mitbewohner, David, kennengelernt. Ehrlich gesagt, er ist ein echter Snob, aber nicht unsympathisch. Thomas holt mit ihm gerade Fish & Chips aus einem Laden, von welchem er meint, dort gäbe es die Besten. Er fährt einen Ferrari und wohnt hier in der Lodge weil gerade sein Stadthaus renoviert würde. Er fragt uns später, was wir überhaupt im Norden von WA machen, da sei doch überhaupt nichts. Warum wir denn nicht in den Süden mitkämen, dort gäbe es wunderbaren Wein, gutes Essen und tolle Unterkünfte….nun, wir werden sehen. Die Fish & Chips sind jedenfalls köstlich. Wir genießen diesen einfachen Imbiss im warmen Kaminzimmer bei einem guten Tröpfchen, ich bin leicht angeheitert und kann kaum noch Davids Reden folgen….

15.05.2010 Perth

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Ein strahlender Tag erwartet uns. Wir nehmen ein leckeres Frühstück in der sonnendurchfluteten Küche in diesem Traumhaus ein. Im Garten steht eine große Palme und es blühen dort farbenprächtige exotische Pflanzen. Ich könnte ewig hier sitzen und mit Michael plaudern. Thomas und ich machen uns jedoch auf zur Fähre. Schließlich gibt es so viel zu entdecken. Unser Ausflug führt uns nach Fremantle. Wir genießen eine kurzweilige schöne Überfahrt mit Blick auf die vielen wunderschönen Villen von Perth. Die Stadt ist wohlhabend. Hier leben die meisten Millionäre Australiens. Perth galt vor Jahren noch als langweilig und verschlafen, mittlerweile wurde jedoch aus dem häßlichen Entlein ein wunderschöner Schwan! Perth ist eine sehr lebenswerte Stadt und ist für mich die schönste aller australischen Städte.

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In Fremantle angekommen, bummeln wir zunächst durch die Markets und schlendern anschließend gemütlich durch das kleine Städtchen, kaufen Ansichtskarten und T-Shirts. Wir besuchen einen Coles Supermarket, da wir ganz heiß auf das Magnum Pfefferminzeis sind. Leider können wir es nicht finden. Da sind wir etwas enttäuscht. Bald darauf nehmen wir die Fähre und die Bahn zurück nach Subiaco. In den Bäumen auf der Straßenseite gegenüber des 8th Nicolson haben sich wieder bunte Vögel versammelt und tirilieren in der Abendsonne fröhlich vor sich hin. Ob die hier lebenden Menschen wohl wissen, dass sie sich im Paradies befinden? Der einzige Wehmutstropfen: es wird bereits um 18.00 h dunkel, und da wir gerade in Deutschland die hellsten und längsten Tage erleben, ist das für uns natürlich gewöhnungsbedürftig.

16.05.2010 Perth, Cervantes (Pinnacle Rocks)

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Heute erhalten wir unseren Mietgeländewagen. Thomas kommt glücklicherweise sehr gut damit zurecht. Leider heißt es auch „Abschied nehmen“ von Perth, Michael und dem wunderschönen 8th Nicolson. Wir machen uns auf die Fahrt zum 249 km entfernten Ort Cervantes. Der Ort Cervantes ist ein gottverlassenes Kaff und unsere Unterkunft sowie das Essen leider dementsprechend mies. Jedoch war es bei den Pinnacle Rocks einfach zauberhaft! Wir waren um 15.30 h dort und konnten wunderschöne Aufnahmen in der Abendsonne von diesem magischen Ort machen. Zunächst statteten wir dem sehr sehenswerten Visitor Center einen Besuch ab, waren anschließend auf dem gut ausgebauten Fußweg unterwegs und fuhren danach mit dem Wagen entlang der bizarren Kalksteinformationen, die vor Millionen Jahren auf dem ehemaligen Meeresgrund entstanden und von Wind und Wetter geformt sind. Ein Hauch von Ewigkeit ist hier zu spüren. Am Abend blicken wir in den sternenklaren Himmel.  

17.05.2010 Cervantes, Kalbarri

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Morgens um 05.00 h ist es bitterkalt, aber wir wollen nur weg aus Cervantes. Die Rache von Cervantes folgt sogleich…Thomas bekommt Rückenschmerzen und ich stelle nach 400 km fest, dass ich meine Sonnenbrille in diesem Kaff vergessen habe. Am späten Vormittag erreichen wir bereits Geraldton, wo ich eine neue Sonnenbrille kaufe. Diese ist in Down Under genauso unverzichtbar wie Sonnencreme. Nun ist aber alles wieder gut. Inzwischen ist es schön warm geworden und wir können draußen im kurzärmeligen T-Shirt hier auf der Terrasse unserer Spa Suite in Kalbarri sitzen und eine frische Melone genießen. Auf dem malerischen Weg hierher haben wir sämtliche Aussichtspunkte an der zerklüfteten roten Felsenküste mitgenommen. Kalbarri ist ein kleiner beschaulicher Ort und bietet einen fantastischen Strand, wo in den schönsten Rottönen die Sonne untergeht. 

18.05.2010 Kalbarri

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Ein zauberhafter Tag in Kalbarri liegt vor uns. Zunächst möchten wir bei der legendären Pelikanfütterung zuschauen. Als wir an den Strand kommen, haben sich schon einige Leute um den witzigen Typen versammelt, der die Pelikanfütterung vornehmen wird. In breitem Aussie-Englisch erzählt er alles Mögliche von den Pelikanen, dass sie fast täglich heranfliegen, um sich füttern zu lassen. Dabei blickt er immer wieder suchend gen Himmel, bis ein Zuschauer etwas ungeduldig fragt, wie oft es denn überhaupt vorkäme, dass Pelikane zum Frühstück vorbeikommen. Er: „Äh, ja, also…nicht so häufig…und heute ist leider so ein Tag….“  Kein Pelikan weit und breit, die ganze Veranstaltung platzt, der urige Pelikanfütterer sagt zu den umstehenden Kindern, dass sie die Pelikane doch bitte fragen sollen, warum sie ausgerechnet heute nicht vorbeigekommen sind….Trotzdem wir keine Pelikane gesichtet haben, so war es doch eine herzerfrischende Veranstaltung an diesem Vormittag und ich habe mich sehr amüsiert. Anschließend machen wir einen langen Strandspaziergang. Es ist herrlich hier am Meer, die Wellen sind hoch und ungestüm. Noch vor 10 Jahren war Kalbarri fast von der Außenwelt abgeschnitten. Es führte nur eine Schotterpiste hierher. Danach statten wir dem sog. „Rainbow Jungle“ einen Besuch ab. Hier sind alle heimischen Vögel Australiens anzutreffen. Einfach wunderschön anzusehen in diesem liebevoll gestalteten „Jungle“.

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Am Nachmittag fahren wir in den eindrucksvollen Kalbarri Nationalpark. Am Eingang des Parks treffen wir einen jungen Mann, der uns fragt, ob wir ihn und seine Freunde vielleicht mitnehmen können, da die Piste für seinen Van von 1981 nicht geeignet ist und er damit nicht weiterfahren darf. Kein Problem, wir nehmen die drei mit. Es sind Paul aus Deutschland sowie Ciara und Marco aus Italien. So schaukeln wir zu fünft in den wunderschönen sehenswerten Park. Die drei haben in Australien als „Holiday Workers“ gearbeitet und wollen nun so lange unterwegs sein, bis das Geld halt aus ist. Sie sind jung und frei und haben Interessantes zu erzählen über ihren Aufenthalt. Ihren Bus haben sie sich liebevoll ausgebaut. Wir erleben gemeinsam einen wunderschönen Tag im Kalbarri Nationalpark.

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Wir steigen hinab in die eindrucksvolle Schlucht „Z-Bend“ und sind zutiefst beeindruckt! Die erhabene Stille, die leuchtenden roten Felsen – alles ist einfach atemberaubend schön! Wir klettern hinauf und hinab bis zum „Nature Window“, ein Fenster aus Wind und Wetter in Fels geformt. Von diesem Fenster aus hat man eine weite schöne Sicht über den Park. Wir sind begeistert. Ein Besuch im Kalbarri NP ist für jeden WA Reisenden ein unbedingtes MUSS!

Nach diesen eindrucksvollen Erlebnissen hieß es denn auch wieder Abschied nehmen von unserem sympathischen Dreiergespann Paul, Ciara und Marc. Am Abend gibt’s dann zur Stärkung einen „Fisherman Basket for Two“ – eine echte Delikatesse aus dem unscheinbaren Fischimbiss von Kalbarri.

19.05.2010 Monkey Mia

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Auf der Fahrt von Kalbarri nach Monkey Mia machen wir einen sehr empfehlenswerten Halt bei den Schluchten Hawks Head und Ross Graham Gorge. Die Landschaft ist grandios! Die Stille und Einsamkeit sind spürbar. Es sind ganz besondere Plätze auf dieser Erde. Nach 450 km sind wir nun in Monkey Mia angekommen. Auf dem Weg hierher machten wir einen Stopp im Overlander Roadhouse. Dies soll ja so authentisch sein lt. Reiseführer. Wir meinen allerdings, dass sich ein Halt nicht unbedingt lohnt, wenn es nicht sein muss….Es ist ziemlich schmutzig und die Preise sind sehr überzogen.

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Weiter geht es durch eine weite rote Landschaft zersetzt von grünen Büschen und Termitenhügeln. Trotz der Einsamkeit und der Monotonie finden wir diese Landschaft schön. Sie hat ihren ganz eigenen Reiz. Wir besuchen eine ehemalige Telegrafen Station und den Hamelin Pool mit seinen lebenden Steinen. Diese Besuche sind ebenfalls sehr empfehlenswert. Am Hamelin Pool machen wir Bekanntschaft mit Ian und seinen Biker Freunden. Die Gruppe von hart wirkenden Kerlen möchte durch ihre legendären Harley Fahrten, diesmal sind sie von Sydney nach Darwin unterwegs, auf die Krebsfrüherkennung aufmerksam machen.

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Nach weiteren schier endlos scheinenden Kilometern kommen wir am Eagle Bluff vorbei. Erst jedoch nachdem wir diesen Aussichtspunkt wieder etwas enttäuscht verlassen, entdecken wir einen Adler aus nächster Nähe. Das ist ein sehr majestätischer Anblick. Ganz verzaubert sind wir vom Shell Beach! Ein Strand bestehend aus Trilliarden kleiner weißer Muscheln. Der Strand ist kilometerweit und strahlend weiß – es knirscht beim Gehen und man kann ganz tief mit den Händen in den Muschelschalen wühlen. Es ist einfach alles wie verzaubert, ja wie im Traum…

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Wir machen noch einen kurzen Stopp im kleinen Supermarkt von Denham. Diese Stadt ist eher nichtssagend. Auch von Monkey Mia sind wir enttäuscht. Dieser vermeintliche Ort besteht eigentlich nur aus einer Hotelanlage mit Campingplatz. Es ist sehr hässlich und überfüllt. Zum Glück haben wir eine höherwertige Kategorie direkt am Strand gebucht. Die Lage dort ist sehr schön aber wir können uns des Eindrucks einer Touristenabfertigung nicht erwehren, zumal es auch sehr teuer ist. Trotzdem gönnen wir uns den „Luxus“ die einmaligen Meeresbewohner, nämlich die Delfine und sogar eine Wasserschildkröte, aus nächster Nähe zu sehen. Und das macht alles wieder gut! Dazu noch ein zauberhafter Sonnenuntergang….und wir sind doch glücklich, dass wir diesen Abstecher gebucht haben.

20.05.2010 Monkey Mia, Carnavon

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Der Abstecher nach Monkey Mia hat sich doch gelohnt! Die Delphinfütterung heute am frühen Morgen war ein echtes Highlight! Pünktlich zum Sonnenaufgang ging es los. Wir standen mit einer Menge anderer Leute knietief im kühlen aber erfrischenden Wasser am Strand und dann kamen diese wunderbaren Wesen der Meere auch schon angeschwommen. Es war fantastisch diese bezaubernden Tiere aus nächster Nähe betrachten zu können! Wir sind restlos begeistert.

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Nach diesem Highlight am frühen Morgen hieß es auch schon wieder „Weiter, weiter…“, zunächst erst mal wieder nach Denham, was uns heute Morgen gar nicht mehr so trostlos vorkam wie am Abend zuvor, was sicherlich auch an den sehr freundlichen Leuten liegt. Wir machten noch einige Besorgungen wie Tanken etc. bevor es dann Richtung Carnavon geht. Die nächsten 400 km führen uns ebenfalls durch die rot-grün leuchtende Weite. Eine atemberaubende Landschaft! In dieser nun liegt der beschauliche Ort Carnavon, in welchem ich mich sogleich verliebt habe. Wir erreichen diesen zauberhaften Ort bereits am frühen Nachmittag über eine breit angelegte Straße, welche von Palmen umsäumt ist.

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Hier herrscht ein wunderbares Klima. Es ist mitten im australischen Winter und es sind 26°C, Sonnenschein, strahlend blauer Himmel und dabei weht auch ein erfrischendes Lüftchen. Hier möchte ich gerne länger verweilen! Unsere Unterkunft ist zwar nicht erwähnenswert, aber von Carnavon selbst sind wir verzaubert. Wir machen uns sofort auf zu einem Spaziergang in dem kleinen Ort, überqueren eine lange Brücke und landen bei einer Eisenbahnstation. Die Aussicht auf der Brücke über den indischen Ozean ist zauberhaft und erst Recht einige wunderschöne Häuser in diesem Ort. Das Rascheln des Windes in den Palmenblättern lädt zum Träumen ein am Ende der Welt. 

Am Abend gönnen wir uns zwei Garnelenburger und einen „Seafood Basket“ aus dem hiesigen Fish’n’Chips-Laden. Wir lassen es uns am Pier bei einem traumhaften Sonnenuntergang sehr gut schmecken!

21.05.2010 Carnavon, Exmouth

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Gestern Abend fiel der Strom in unserem Hotel aus. Das hat uns gut gefallen, denn es gab keinen brummenden störenden Kühlschrank mehr in dieser Kaschemme und keine surrende Klimaanlage. Haben uns aber auch etwas erschrocken, als jemand mitten in der Nacht an unserer Tür klopfte und fragte, ob bei uns das Licht wieder funktioniere. Irgendwann waren leider das Licht und die störenden Geräusche wieder da, trotzdem haben wir hier in Carnavon wunderbar und erholsam geschlafen. Sehr früh geht es heute wieder los zu unserem nächsten Ziel, weiter durch die rote Erde, vom Auto aus sehen wir Kängurus über die weite rote Ebene hoppeln, ja, wir können sogar Ziegen, Rinder und Schafe am Straßenrand ausmachen, die wohl zu den umliegenden Farmen gehören. Es ist nichts zu sehen als rote Ebene, besagte Tiere und ab und zu ein sog. Roadtrain sowie große Termitenhügel….so unglaublich es klingt, aber gerade diese minimalistische Sicht hat einen großen Reiz! Keine Überflutung – nur rot, grün und blau…

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Endlich erreichen wir dann Exmouth nachvor wir noch dem kleinen Ort Coral Bay einen kurzen Besuch abgestattet haben. Letzterer Ort ist nichts für uns und wir sind froh, dass wir in Exmouth gebucht haben. Hier ist alles sehr weitläufig mit breiten Straßen, alles steht noch ganz am Anfang. Ich komme mir um Jahre zurückversetzt vor. Wir haben ein schönes luxuriöses Zimmer im Ningaloo Reef Resort gebucht. Es fehlt jedoch das gewisse Etwas….alles wirkt so steril und kühl, eigentlich völlig unpassend für diese Gegend. Es ist alles künstlich aus dem Boden herausgestampft und es fehlt eben das Herz….Exmouth selbst ist ebenfalls nicht zu empfehlen. Hier würde ich wahrscheinlich vor Heimweh eingehen, wenn ich länger hier leben sollte und zu allem Überfluss soll es morgen auch noch regnen….Unsere geplante Walhaitour findet aber dennoch statt.

22.05.2010 Exmouth - Whale Shark Tour

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Pünktlich holt uns der Tourbus vom sehr zu empfehlenden Unternehmen „Ningaloo Reef Dreaming“ ab. Es sind schon zwei sehr smarte Boys die uns und 16 weitere Gäste den ganzen Tag über betreuen. Nach einer halben Stunde Fahrt kommen wir am Ningaloo Reef an. Es ist ziemlich windig und frisch. Wie soll ich bloß bei dieser kühlen Witterung ins Wasser kommen? Aber heute ist nun mal der lang ersehnte Tag und ausgerechnet heute muss es regnen…..echt schade….wir haben uns so darauf gefreut und diesen Ausflug bereits vor einem Jahr gebucht......Trotzdem ziehe ich mutig meine Hose aus und stapfe im kühlen Nass auf das Boot zu, was uns zu einem größeren Schiff weiter draußen im Meer bringt. Auf der Fahrt dorthin werden wir schon mal von Wind und Wellen kräftig geduscht. Ein kleiner Schreck am frühen Morgen und nun ist auch alles andere völlig egal….Es schaukelt mächtig aber die Boys machen ihre Späße und die anderen Mitreisenden, alles Aussies, sind super drauf….da kann ich mir mit meinen düsteren Gedanken momentan eine Scheibe abschneiden. Ich beschließe also, dass dies ein ganz aufregender Tag werden wird, obwohl ich im Moment wünschte lieber im warmen Bett zu liegen und mich anschließend in eine Wellness-Behandlung zu begeben….

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Auf dem Schiff erhalten wir unsere Schwimmsuits, Flossen, Maske und Schnorchel. Zwischendurch werden immer wieder kleine Snacks wie Kuchen, Kekse und Obst gereicht. Wir werden in die Verhaltensweisen in und über Wasser und auf dem Schiff eingewiesen, anschließend werden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Ich komme mir vor wie bei einem Ausflug mit dem Schullandheim. Die erste Gruppe, darunter auch Thomas und ich, robben sich auf dem Schiffsboden mit den Flossen an den Füßen auf das Heck zu. Das muss ein Bild zum Brüllen für die Boys gewesen sein. Normal gehen ist nämlich mit den Flossen an den Füßen bei den Schwankungen nicht mehr möglich.

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Ich musste mich erst mal wieder an alles gewöhnen – vor allem das kalte Wasser versetzte mich in eine Art Kälteschock, obwohl es angeblich 25° C warm sein soll, das kann nicht stimmen. Die starken Wellen waren total ungewohnt und mit meiner Maske hatte ich arge Probleme, ständig lief Wasser durch…..alles in allem keine schöne Situation….Ich bekam echt fast Panik….Aber Greg, ein Boy der Crew, kam mir sofort zur Hilfe. Die Hilfsbereitschaft der Menschen hier und die Besorgnis gegenüber anderen sind besonders erwähnenswert für den hiesigen Menschenschlag. Nirgendwo haben wir das bisher so erlebt. Greg beruhigte mich also und meinte, dass wir beide gemeinsam zum Schiff zurückschwimmen und ich eine andere Tauchermaske bekomme. Diese passte denn auch perfekt und das Schnorcheln machte Spaß. Leider sah ich nicht viel mehr außer einer riesigen Boulder-Koralle, die schon uralt sein mochte. Da der Himmel stark bewölkt war, waren auch unter Wasser keine Farben zu sehen.

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Aber das eigentliche Abenteuer sollte ja trotzdem erst beginnen. Ein Whale Shark Weibchen, 6 m lang, wird gesichtet….alles muss sehr schnell gehen. Maske auf, sich vom Schiff ins Wasser fallen lassen und abtauchen…..von diesem wunderschönen Tier sah ich letztlich nur das Hinterteil, aber immerhin….mir war, als würde ich direkt über dem Wal schwimmen. Ganz deutlich sehe ich die wunderschönen Muster auf seiner Haut und dann war dieser lang ersehnte magische Augenblick auch schon wieder vorbei…..ich tauche auf und alles kommt mir laut und unruhig vor, ich bin hervorgehoben aus einem Moment der absoluten Stille und Erhabenheit. Der Anblick des Walhais, wenn auch nur kurz, hat mich sehr ergriffen. An Bord des Schiffes zurück komme ich nur mit Hilfestellung von Greg….Wir sind nach diesem kurzen Abenteuer alle irgendwie fertig. Mir erscheint es, als würden wir nun eine Stunde in unseren nassen Klamotten auf dem Deck des Schiffes ausharren, bevor es wieder losgeht….Diesmal sehe ich dann leider nichts mehr von diesem wunderschönen Tier. Trotzdem konnte Thomas noch eine gute Aufnahme von „unserem“ Whale Shark machen.

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Nach diesem Erlebnis war an Essen, was gleich an Bord aufgetragen wird, gar nicht zu denken. Es ist aber alles ganz liebevoll arrangiert und ich esse Brötchen mit Käse. Den Rest des Tages „genießen“ wir ebenfalls auf See. Thomas und ich tauchen noch ein drittes Mal ins kühle Nass, hätten wir uns aber auch sparen können. Statt der Entdeckung von bunten Korallen schluckte ich bei hohem Wellengang nur salziges Wasser….es ist also nicht so ganz verlaufen, wie ich es mir erträumt habe. Folglich war ich vom Ningaloo Reef enttäuscht und dachte wehmütig an das wundervolle Great Barrier Reef zurück, was eindeutig für mich zur Nummer eins gehört! Trotzdem war dieser kurze Abstecher ins Ningaloo Reef ein ganz netter Ausflug, den ich mir jedoch völlig anders vorgestellt habe. Nach meinen Erfahrungen kann ich also einen Besuch in Coral Bay und Exmouth nicht empfehlen, aber das muss wirklich jeder selbst erfahren. Die Strände jedenfalls sind auch hier wunderschön!

23.05.2010 Exmouth

„It’s your day – enjoy it!“ (Schild vor dem "HardRock-Café" in Kalbarri)

„….and if you don’t have fun, maybe you do something wrong!“ (some of the boys from Ningaloo Reef Dreaming)

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Heute ist endlich einmal ausschlafen angesagt, obwohl ich bereits um 04.30 h wach werde – auch kein Wunder, wenn einem täglich zwischen 20.00 h und 21.00 h bereits die Augen zufallen! Aber der Rhythmus ist o.k. – wir bleiben trotzdem „noch“ bis um 07.15 h liegen….Zum Frühstück essen wir einen leckeren Obstsalat auf unserer Terrasse. Das Wetter ist sonnig und wir fahren ins sog. Towncenter von Exmouth, um ein wenig zu bummeln. Wir erstehen im Visitor Center ein witziges T-Shirt und Ansichtskarten. Bei Ningaloo Reef Dreaming holen wir uns die versprochene Foto-CD ab, die wir sogar geschenkt bekommen! Wir treffen noch einen lustigen Mitreisenden aus der Whale-Shark-Watch-Truppe. Der ist begeistert, dass wir so begeistert von seinem Land sind!

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Wir machen uns nun auf in den Cape Range National Park! Dieser Park ist wirklich wunderschön und muss einfach besucht werden! Wir bestaunen zunächst vom Leuchtturm aus die wilde Landschaft und blicken auf den tosenden indischen Ozean. Und danach geht es an eine der absolut schönsten Buchten, die wir je in unserem Leben gesehen haben: die „Turquoise Bay“ – fast unbeschreiblich schön, das Wasser glitzert in aquamarin, smaragdgrün und dunkelblau. Wir können unsere Augen kaum abwenden von diesem funkelnden Farbenspiel. Die glitzernden Wellen brechen sich am schneeweißen Sandstrand… Wir stehen vor so viel Schönheit sprachlos da an diesem einsamen Strand – die Welt ist wunderschön.

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Wir schnorcheln nach Herzenslust im warmen Wasser… ein absoluter Genuss, nur leider sieht man nicht allzu viel… trotzdem die Sonne scheint, erleben wir nicht die gewohnte Farbenpracht der Korallen und Fische wie im Great Barrier Reef; das Wasser des Indischen Ozeans ist trüber als das Wasser im Pazifik. Aber wir genießen trotzdem unsere Tour und besuchen danach noch weitere Buchten, z.B. die Sandy  Bay, die auch wunderschön ist! Das Wasser ist kristallklar und angenehm warm, so dass man sich einfach hineinwerfen kann und gar nicht mehr herauskommen möchte! So ein Strandtag ist herrlich angenehm bei 30°C. Bei einem Spaziergang sichten wir Emus, Kängurus, einen Echidna und einen Adler. Hier im Cape Range National Park könnten wir noch viel länger verweilen!

24.05.2010 Karijini

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Wir sind angekommen im Karijini Eco Retreat. Es wird sicherlich interessant, die Nacht hier mitten im Busch zu verbringen. Aber noch bin ich skeptisch….ich muss mich erst mal an unsere „Unterkunft“, welche uns ebenfalls als „luxuriös“ verkauft wurde, gewöhnen. Es handelt sich um ein Zelt, welches man zu allen Seiten hin öffnen kann, so dass eine natürliche Klimatisierung möglich ist. Ansonsten ist alles sehr spartanisch mit Freiluftdusche und –Klo…..aber was solls, wir sind hier halt im hintersten Busch….Die 600 km lange Fahrt von Exmouth hierher nach Karijini war etwas anstrengend, führte uns aber durch schöne Landschaft mit überraschend viel Grün. Wir sind nun ganz gespannt auf unsere „Outback Experience“.

25.05.2010 Karijini

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In dieser rustikalen Unterkunft muss man sich sein Abendessen selbst zubereiten… das mussten wir gestern Abend erstaunt feststellen und ist sicherlich eine „Outback Experience“ wert… Wir trafen noch zwei lustige Rheinländer, die am ersten Abend genauso sparsam wie wir schauten, als sie ein nacktes Stück Fleisch auf den Teller gelegt bekamen und ihnen gesagt wurde „denn man zu, der Grill ist eröffnet….“ – ein wirklich großer Aussie Grill... Ich leuchtete mit der Taschenlampe und Thomas versuchte zu grillen…..also ich muss sagen, das hat mir nicht so ganz gefallen. Alles war so überaus lieblos, so nach dem Motto „Friss oder stirb‘“

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Beim Frühstück sah es noch schlimmer aus! Der Toaster war defekt und wir aßen das Weißbrot praktisch roh. Es gibt nur abgepackte Marmelade und Margerine, der Kaffee ist die reinste Plörre. Wenn man demgegenüber hält, dass eine Übernachtung hier 140 E p.P. kostet, bezeichne ich dieses sog. Ökocamp als Tourifalle im Outback! Man kann diese beruhigt links liegen lassen, wenn man den wunderschönen Kalbarri NP gesehen hat mit seinen wunderschönen Schluchten. Leider ist dieses sog. Ökocamp die einzige Unterkunft weit und breit und sie können die armen Touris verar…..Trotzdem war der von Thomas zubereitete Barramundi sehr lecker und wir haben von einem hilfsbereiten Touristen aus Perth noch einige Tipps für den heutigen Outback-BBQ-Abend bekommen.

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Es gehört auch zur Outback Experience, dass jetzt die Nächte bitterkalt sind! Natürlich haben wir keine Heizung im Zelt und benötigen drei Decken, zudem muss Thomas als Wärmequelle herhalten…..die Dusche am heutigen bitterkalten Morgen war wirklich der Hammer! Das Wasser wurde unter der Freiluftdusche angenehm warm, so dass man es gar nicht mehr ausdrehen wollte, trotz der bekannten Wasserknappheit…es hatte schon was von Erlebnisduschen in der eisigen Luft im Freien unter dem knallblauen Outbackwinterhimmel… Bibbernd gehen wir zum vermeintlichen Frühstück, s.o. Also, hier muss WA noch viel lernen, der Tourismus steckt wirklich noch in den Kinderschuhen!

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Aber unser heutiger Ausflug versöhnte uns wieder mit den o.g. Bedingungen….Unsere Tour führt uns zunächst zum Oxer Lookout, wo die vier Schluchten „Red Gorge“, „Weano Gorge“, „Joffre Gorge“ und „Hanchoc Gorge“ zusammentreffen. Ein unbeschreiblich schöner Anblick in der glitzernden Morgensonne. Das Gestein dieser Schluchten ist ca. 2 Milliarden Jahre alt. Damals war hier ein Riesenozean. Die stark eisenhaltigen Gesteinsschichten Sandstein, Lava und Granit leuchten in den schönsten Rottönen. Wir steigen hinab in die Weano Gorge und sind sehr beeindruckt. Zum Visitor Center des Karijini NP fahren wir auf einer weiten roten Schotterpiste durch das Outback. Das macht unheimlich viel Spaß darauf zu fahren. Wir gleiten durch das typische Outbackrot unter stahlblauem Himmel dahin. Welch‘ eine Erholung für die Augen! Endlich einmal weg von unserem Einheitsgrau in Deutschland!

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Nach dem Besuch im sehr sehenswerten Visitorcenter fahren wir zum Abschluss unserer Schluchtentour zur Dales Gorge. Ein schöner Weg führt uns zu den Fortescue-Falls. Besonders beeindrucken uns die riesigen knallroten und türkisfarbenen Libellen. Wir wandern noch 2 km entlang der Dales Gorge zum Circular Pool Lookout bevor wir wieder Richtung Eco-Retreat fahren. Nun sitzen wir wieder in unserem Zelt, haben die Planen geöffnet, die Zikaden zirpen sehr laut in der Abenddämmerung und ein wunderschöner Sternenhimmel kommt zum Vorschein in der eiskalten klaren Outback-Nacht.

26.05.2010 Port Headland

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Glücklicherweise hat sich die Outback-Experience nun erledigt und wir sitzen im wohltemperierten Hotelzimmer in Port Headland. Gestern Abend wurde es noch regelrecht rummelig im Busch, denn eine große Reisegruppe wurde mit einem Bus zum Camp gekarrt. Die Leute machten viel Lärm. Thomas bekam wieder sein nacktes Steak vorgesetzt, welches er selbst zubereiten musste und welches mit 30 AUD zu Buche schlug! Mir tut echt jeder Cent leid, den wir dort lassen mussten. Völlig durchfroren und übernächtigt saßen wir heute Morgen nach unserer Freiluftdusche wieder mit unseren Blechtassen gefüllt mit Instantschokolade und Quark mit Früchten aus der Dose in der Sonne und versuchten uns aufzuwärmen. Ich war froh von diesem Camp wegzukommen, trotzdem die Landschaft im Karijini NP total toll ist. Die rote Erde tragen wir auf unseren Schuhen und Klamotten mit und hoffen auf morgige Waschgelegenheit in Broome.

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Nach einer vierstündigen Fahrt haben wir nun Port Headland erreicht. Hier schlägt das Eisenherz des Landes und in den Minen und am Hafen wird rund um die Uhr geschuftet! Unsere Unterkunft ist o.k. und liegt am Meer. Wir haben eigentlich alles gesehen, was dieser zum Glück nicht touristische Ort zu bieten hat. Wir stürmten den wunderbar sortierten Supermarkt, der der Treffpunkt der Port Headlander zu sein scheint. Auch wir deckten uns hier mit dem Nötigsten ein. In dem Supermarkt ist es auch wunderbar kühl, denn zwischenzeitlich steigt das Thermometer auf 31°C! Heute war temperaturmäßig alles dabei – von 0°C – 31°C – was will man also mehr?! Wir haben uns gigantische Roadtrains angeschaut und dem Pionierfriedhof einen kurzen Besuch abgestattet. Zum Abschluss des Tages machten wir noch einen Strandspaziergang. Fast war es eine unwirkliche Szenerie mit dem großen Vollmond am Himmel. Nun müssen wir uns aber erst Mal erholen, denn morgen liegen wieder 600 km bis nach Broome vor uns.

27.05.2010 Port Headland, Broome

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Von wegen Erholung – die letzte Nacht war der reinste Horrortrip! Zunächst konnten wir nicht einschlafen, da alles furchtbar hellhörig ist und viele besoffene Typen unterwegs waren. Uns ist eh‘ aufgefallen, dass in WA mehr dem Alkohol zugesprochen wird als in anderen Bundesstaaten Australiens. Von diesen besoffenen Typen hatte sich einer direkt im Nebenzimmer einquartiert und er schnarchte so laut, dass fast die Wände einstürzten! Bis um 23.00 h hatten wir immer noch kein Auge zugetan. Ich war stinksauer! Wir rannten zur Rezeption und brachten unsere Beschwerde vor. Sie hatte wohl Mitleid und gab uns ein Zimmer im unteren Stockwerk. Für ein paar Stunden fielen wir in unruhigen Schlaf, bevor es um 05.00 h wieder hieß „weiter, weiter…“. Wir konnten uns noch nicht einmal einen heißen Tee zubereiten, denn ein Blick in den Wasserkocher ließ erkennen, dass alles schmutzig war. Soviel dazu, dass diese Unterkunft o.k. war. Also, am besten immer zusehen, diese Stadt zu umgehen. Es lohnt sich definitiv nicht, diesem Kaff einen Besuch abzustatten. Nur leider brauchten wir diese Zwischenübernachtung. Um 06.30 h waren wir jedenfalls schon wieder „on the road“… Richtung Broome… 600 km lagen nun vor uns. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass es für mich nach den Erlebnissen in den Unterkünften der letzten drei Tage auch das Ende dieser Reise hätte sein können. Ich hätte es wirklich nicht bereut!

Broome jedoch erweist sich als letzte Rettung – ein schönes beschauliches Städtchen! Wir statteten dem Visitor Center einen Besuch ab und die Leute dort waren sehr nett. Da wir so einen Hunger hatten, wählten wir das Erstbeste, nämlich McDonalds….mir war alles Recht! Der Angus Burger war jedenfalls das Beste, was ich in den letzten drei Tagen zu mir genommen hatte.

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Und dann der nächste Rettungsanker: Das Cable Beach Club Resort. Ein Traum! Eine Anlage wie man sie sich nur wünschen kann! Sie befindet sich in einem wunderschönen tropischen weitläufigen Garten. Der asiatische Baustil ist unverkennbar. Die Zuvorkommenheit des Personals und die Sauberkeit des Zimmers sind einwandfrei! Außerdem herrscht prima Klima mit 30°C Außentemperatur. Hier am Cable Beach werden wir es uns jetzt richtig gut gehen lassen! Das haben wir uns redlich verdient. Heute tauschen wir auch unseren Wagen um und erhalten einen Geländewagen. Der Wagen sagt uns sehr zu. Ich würde aber am liebsten den Rest des Urlaubs hier verbringen und mich einfach nur verwöhnen lassen. Aber leider wartet das nächste Outback-Abenteuer schon auf uns….ich bin jetzt wirklich skeptisch nach den letzten Erfahrungen…

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Heute Abend sind wir zum Gantheaume Point gefahren. Es sind wunderschöne knallrote Felsen, die einfach so malerisch in der Landschaft herumliegen. So ein intensives Rot habe ich zuvor nie in freier Natur gesehen. Wir können uns kaum losreißen von dieser natürlichen Schönheit. Eine weitere Faszination an diesem Ort sind die gut erhaltenen Saurierspuren. Dieser Ort ist die reinste Magie. Unbedingt herkommen! Wir treffen auch unsere lustigen Rheinländer wieder und lernen Alex kennen. Ach, die Welt ist wieder schön! Zur Feier des Tages bestellen wir uns jetzt ein gutes Essen auf das Zimmer und öffnen ein gutes Tröpfchen.

28.05.2010 Broome

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Ein wunderschöner sonniger strahlender Tag hier im schönen Broome am traumhaften Cable Beach geht zu Ende. Wir haben zunächst ausgeschlafen und sind nach einem kleinen Frühstück auf unserer Terrasse sofort an diesen zauberhaften, wunderschönen Strand gegangen. Es ist einer der schönsten in Australien! Leider besteht hier immer noch Quallengefahr, so dass wir uns überlegten, evtl. doch nicht ins Wasser zu gehen. Doch wir konnten nicht widerstehen und stürzten uns wie viele andere auch in die erfrischenden Wellen des indischen Ozeans. Es ist absolut herrlich, sich mit den Wellen mitreißen zu lassen. Wir haben so viel Spaß und unser Aufenthalt hier ist ein wahrer Sinnengenuss!

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Nach dem erfrischenden Bad machen wir einen traumhaften Strandspaziergang und lassen uns dabei von der Sonne wärmen. Dieser weite wundervolle Strand und diese schönen klaren Farben… und inmitten dieses wahren Paradieses eröffnet Thomas mir eine große Überraschung. Wir bleiben noch eine Nacht länger – juhuuuu… ich freue mich ganz, ganz doll. DANKE LIEBER THOMAS! Wir können sogar in unserem Zimmer bleiben. Alles ist bereits arrangiert. Oh, ich mache Luftsprünge vor Freude an meinem Traumstrand, dem Cable Beach! Ich bin so glücklich, dass wir noch einen Tag länger bleiben und denke, dass Thomas die richtige Entscheidung für uns beide getroffen hat. Wir genießen die Tage in diesem wunderschönen Resort.

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Nach dem Wäschewaschen trinken wir nach zwei Wochen endlich wieder einmal einen guten Kaffee….das tut ja so gut! Ein absoluter Hochgenuss! Wir entdecken von dem Café aus eine große Hochzeitsgesellschaft, die wir uns etwas näher anschauen. Dabei sehen wir, dass viele Geländewagen auf dem Strand fahren. Und genau das wollen wir auch! Es ist ein unvergessliches Erlebnis mit dem Geländewagen auf diesem endlos langen Strand entlang zu fahren. Die Leute sind total relaxed und genießen genauso wie wir. Der Kollektivgenuss stimmt alle froh.

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Viele Menschen kommen an diesen zauberhaften Ort um zu picknicken oder einfach nur, um es sich gut gehen zu lassen. Ein schönes Bild in diesem traumhaften Paradies sind auch die Kamelkarawanen, die besonders schön bei Sonnenuntergang zur Geltung kommen. Diese relaxte Stimmung hier ist einfach einmalig. Heute Abend essen wir in der Sunset Bar und lernen Sue aus Queensland und Amantha aus Perth kennen. Wir führen ein nettes Gespräch über alles Mögliche. Wie gut, dass wir noch einen Tag länger haben.

29.05.2010 Broome

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Ein weiterer traumhafter Tag hier in Broome geht zu Ende. Gleich nach dem Aufstehen geht es natürlich zuerst an den Traumstrand zu einem Spaziergang, bevor wir wieder ins Meer tauchen. Ich habe mir zur Erinnerung an diese wunderschönen Tage hier in Broome ein paar hübsche Ohrringe gekauft. Nach einigen ruhigen Stunden in dieser schönen Anlage fahren wir zum Town Beach, wo heute das Spektakel „Staircase to the moon“ stattfindet. Es findet auch ein Nachtmarkt statt. Wir sind bereits um 16.30 h vor Ort und ganz erstaunt, wie viele Leute sich hier bereits eingefunden haben. Sie sind ausgerüstet mit prall gefüllten Picknickkörben, Stühlen und Decken. Thomas und ich suchen uns den besten Platz für unser Stativ und bauen unser Equipment auf. Um 18.31 h ist es dann soweit – ein großer orangefarbener Mond geht auf. Er strahlt auf die Riffelungen im Watt und es sieht tatsächlich so aus wie eine Treppe zum Mond – einfach wunderschön. Alle sind begeistert und es wird gesungen und geträumt. Auch hier ist wieder zufriedener Kollektivgenuss zu spüren, so entspannt und friedlich. Thomas und ich sind hin und weg….Die Tage hier in Broome waren die schönsten in WA, wofür wir sehr dankbar sind. Morgen dann sind wir gut gestärkt für ein neues Abenteuer im Outback.

30.05.2010 Broome, Imintji Wilderness Camp

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Heute Morgen dann hieß es leider Abschied nehmen von Broome, dem Cable Beach und dem wundervollen Cable Beach Club Resort. 212 km weiter erreichen wir Derby und besichtigen den legendären Boab Prison Tree. Von diesem gottverlassenen Kaff sind es nur noch wenige Kilometer bis zur Gibb River Road. Die ersten 120 km sind noch asphaltiert und dann beginnt die Schotterpiste, die quer durch das Outback führt. Auf dem Weg hierher ins Imintji Wilderness Camp besichtigen wir die Windjana Gorge – es ist beeindruckend, aber auch irre heiß. Es sind 30°C und es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Der Schweiß rinnt uns in Strömen am Körper entlang.

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Und nun sind wir wieder in einem Camp gelandet. Glücklicherweise ist es wesentlich angenehmer als im Karijini Eco Retreat und man schmeißt uns auch nicht unhöflich ein nacktes Steak auf den Teller und fordert uns auf, dieses selbst zuzubereiten. Das Essen hier ist sehr gut. Ich bin trotzdem froh, dass wir einen Tag länger in Broome waren und wir hier nur eine Nacht verweilen werden. Camps im Outback sind einfach nicht mein Ding….Wir wurden hier sehr nett empfangen, es sind auch andere sympathische Leute da und wir haben bereits Freundschaft mit Alison und Kevin aus Queensland geschlossen.

31.05.2010 Imintji Wilderness Camp, Mt. Elisabeth Station

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Am letzten Tag dieses aufregenden Monats sind wir sehr erschöpft. Ich hatte nur einen leichten Schlaf in dem Zelt und überall diese überaus nervtötenden Fliegen… Wir fahren sofort nach dem Frühstück weiter, es ist erst 07.15 h, aber bereits jetzt zeigt das Thermometer 25°C an. Wir besuchen die Galvin Gorge. Eine sehr hübsche malerische Schlucht, das Wetter ist klar, aber der Schweiß fließt in Strömen. Wir fahren noch auf einen Abstecher zur Mannington Gorge, aber dort verlassen uns bereits unsere Kräfte. Wir können eigentlich keine Schluchten mehr sehen!

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Wir nehmen dann den direkten Weg zur nächsten Unterkunft, zur Mt. Elisabeth Station. Es geht auch hier sehr rustikal zu und ist ganz anders, als ich mir so eine Station vorgestellt habe. Die Unterkunft ist völlig überteuert (über 200 €!) und einfach nur nichtssagend. Die Leute hier sind total verschlossen. Ich habe gedacht, dass man hier ein wenig Anschluss an das Leben auf einer Farm im Outback findet, aber dieser Zwischenaufenthalt lohnt sich überhaupt nicht und ich bin sehr enttäuscht. Thomas und ich fühlen uns völlig erschöpft und ruhen uns erst Mal auf den Pritschen in diesem lieblos eingerichteten Zimmer aus. Plötzlich geht die Tür des Zimmers auf und ich glaube zu träumen – ein süßes kleines Känguru hüpft ins Zimmer hinein und es scheint, als würde es gleich „G-Day“ sagen, wir starren es an, es starrt uns an und in diesem Moment stibitzt es einen Cookie vom Nachttisch und hüpft wieder aus dem Zimmer heraus. Das war ja ein Erlebnis! Jetzt geht wieder die Sonne für uns auf. Wie wir später erfahren, ist dieses süße kleine Känguru von der Familie mit der Flasche aufgezogen worden und ist völlig zahm. Es ist überall dabei und sehr frech und total niedlich, so dass man ihm aber auch alles verzeiht!

01.06.2010 Mt. Elisabeth Station, El Questro

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Das Frühstück verbringen wir mit unserem neuen Freund, dem süßen Känguru, einem Pfau und auch mehrere Hunde sind dabei. Das ist schön! Trotzdem bin ich froh auch hier endlich wegzukommen. Die Gibb River Road entpuppt sich heute noch als ganz interessante Piste, was man von den vorangegangenen Tagen nicht sagen kann. In vielen Reiseführern wird sie als letztes großes Abenteuer in der Wildnis beschrieben; dieser Aussage können wir in keinster Weise zustimmen. Heute aber kommen wir an den eindrucksvollen Cockburn Ranges vorbei und müssen außerdem den Durack River überqueren. Das ist wider Erwarten völlig problemlos zu schaffen, aber dennoch ein bisschen abenteuerlich…

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Ein schönes und unerwartetes Erlebnis eröffnet sich uns, als wir das Schild von Ellenbraes Homestead entdecken mit dem Hinweis auf frische Scones. Da müssen wir unbedingt hin und es lohnt sich! Wir genießen diese süße Köstlichkeit in vollen Zügen und dieser schöne Platz erscheint uns wie das Paradies nach der Mt. Elisabeth Station. Wir hätten hier sogar übernachten können…

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Nach der unerwarteten Stärkung folgt die nächste Flussüberquerung. Wir fahren durch den Pentecoast River. Dank Thomas ausgezeichneter Fahrkünste ist das überhaupt kein Problem, im Gegenteil, wir fahren ein zweites Mal zurück, um den Fluss nochmals zu durchqueren, damit ich alles noch einmal auf Video festhalten kann. Die letzten 30 km führen uns an diesem Tag nach El Questro, eine ehemalige Rinderfarm, wo wir einen kleinen Bungalow für uns ganz allein haben. Nachdem wir uns etwas erholt haben, machen wir uns sofort auf zu einem kleinen Walk auf den Telecom Hill.

02.06.2010 El Questro

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Leider haben wir uns gestern wohl zu früh gefreut hier zu sein. Wobei es nicht an der Umgebung liegt, sondern an den Gästen, die hier in Massen auf El Questro einfallen und alle sehr dem Alkohol zugetan sind. Eine Gruppe von Leuten hatte in der Nacht nichts Besseres zu tun als lautstark unter unserem Fenster zu saufen und zu grölen. Leider mussten wir uns auch wieder beschweren. Thomas sprach diese Typen direkt an und sie zogen sich dann zurück. Ich war schon völlig entnervt und ging erst Mal ins Bad, da erwartete mich der nächste Outback-Schreck: ein großes grünes Etwas saß auf dem Waschbecken, zunächst registrierte ich das gar nicht, erst auf dem zweiten Blick signalisierte mein Hirn, dass hier ein großer grüner Frosch sitzt, der hier irgendwie nicht hingehört. Ich habe mich zunächst sehr erschrocken, da entdeckte ich auch noch eine Kröte auf der Fensterbank. Oh nein… Thomas packt zunächst den wunderschönen Frosch, der aussieht wie aus einem Märchen, behutsam in ein Handtuch und trägt ihn hinaus. Mit der Kröte, die zwischenzeitlich im Bad herumhüpft, verfährt er ebenso. Ich war schon völlig entnervt und fassungslos… ich habe aber noch nie so hautnah einen so wunderschönen Frosch gesehen. Vielleicht hätte ich ihn küssen sollen?? Wir wollen am nächsten Morgen versuchen unser Zimmer zu tauschen. Dies ist jedoch nicht möglich, da alles ausgebucht ist. Trotzdem hält dieser Tag einiges Schönes für uns bereit.

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Wir wandern in der Emma Gorge und nehmen ein erfrischendes Bad im Pool der Schlucht. Das ist eine ganz tolle neue Erfahrung! Am Nachmittag machen wir eine Bootstour in der Chamberlain Gorge. Wir treffen unsere neuen Freunde Allison und Kevin aus Queensland wieder und wir haben eine wunderschöne und lustige Tour durch diese wunderschöne Schlucht entlang von jahrtausende alter Felsen vor uns. Wir sehen viele Fische im klaren Wasser und entdecken auch einige Felsenwallabys. Der Abschied von Allison und Kevin ist sehr herzlich und wir tauschen unsere Adressen aus.

03.06.2010 El Questro

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Nach einem kräftigen Frühstück fahren wir gestärkt zur Amalia Gorge. Als wir jedoch sehen, dass es ziemlich steil bergauf geht brechen wir ab und fahren zur Moonshine Gorge, wo wir eine Wanderung unternehmen, die es ganz schön in sich hat. Für nur 5,5 km brauchen wir sage und schreibe 3,5 Std. Der Weg führt uns auch durch ein steiniges Flussbett, wir müssen aber auch durch erfrischendes Nass waten, wo wir über ziemlich glitschige Steine balancieren müssen. Aber diese Wanderung hat sich absolut gelohnt. Mehr ist aber heute nicht mehr drin. Für den Rest des Tages liegen wir im Garten auf unseren Liegestühlen und relaxen, bevor es morgen neuen Abenteuern entgegengeht.

04.06.2010 El Questro, Kununarra

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Am Morgen statten wir den schönen Zeebeedee Springs noch einen kurzen Besuch ab. Dann geht die Fahrt weiter durch sehr schöne Landschaft, die den ganzen Tag über in wundervoll warmes Sonnenlicht getaucht ist. Wir verlassen die Gibb River Road und befinden uns nun auf dem Great Northern Highway. Das also war das große letzte Abenteuer „Gibb River Road“ – die letzten 160 km waren lohnenswert!

Wir kommen in das schöne Städtchen Kununarra. Unser Hotel ist sehr schön und auch das Zimmer ist sehr angenehm sowie auch die Leute hier. Dies ist die schönste Unterkunft seit Broome. Das El Questro Wilderness Resort können wir nicht empfehlen! Dort ist alles auf dem Stand der frühen 80iger Jahre und bedarf eigentlich einer gründlichen Renovierung. Aber auch das war eine Erfahrung, die wir nun überstanden haben. Hier in Kununarra besuchen wir zunächst den Mirima Park „Hidden Valley“ – es ist fast eine Miniaturausgabe der Bungle Bungles. Wir machen einen kleinen Walk und haben vom höchsten Lookout, 800m, eine schöne Aussicht auf das grün-rote Land.

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Danach besuchen wir die Zebra Rock Galery, die am schönen Lake Kununarra liegt. Das Licht ist sehr schön und es ist angenehm warm. Wir machen einen erholsamen Spaziergang im Park am See und nutzen noch den Pool für ein erfrischendes Bad. Darüber sind die netten Hotelangestellten sehr überrascht. Ihnen wäre es viel zu kalt, jetzt in den Pool zu hüpfen. Es sind aber immerhin 25°C! So unterschiedlich ist das Kälteempfinden. Trotzdem es hier so schön ist, fühle ich, dass die Luft irgendwie heraus ist. Es war in den letzten Tagen doch sehr anstrengend.

05.06.2010 Kununarra

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Ein schöner Tag, wenn wir auch trotz des ruhigen Zimmers sehr schlecht geschlafen haben. Unser Frühstück wurde uns bereits am gestrigen Abend um 21.30 h gebracht. Es war just in dem Moment, als ich eingeschlafen war, da klopft es laut an der Tür und wir haben uns fürchterlich erschrocken. Thomas raffte sich aus dem Bett, was einen Moment dauerte, er öffnete die Tür und erschrak ebenso wie der Mann, der mit dem Frühstückstablett vor ihm stand. Schnell brachte der Mann unter ständigem „Sorry“, „Sorry“ das Tablett ins Zimmer, während ich mir die Decke bis zum Hals zog. Im Nachhinein lachen wir uns über diese Situation total kaputt! Das Frühstück jedenfalls ist reichhaltig und wir genießen es draußen beim Anblick von Palmen unter dem blauen Winterhimmel von Western Australia.

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Nun kann er starten, unser letzter Tag in WA, bevor es morgen ins Northern Territory geht. Pünktlich werden wir von APT abgeholt, sammeln noch einige Leute aus anderen Hotels ein, bevor es mit dem Minibus zum Flughafen geht, wo unser Ausflug zu den Bungle Bungles startet. Sind diese bienenkorbartigen Felsformationen mit den unterschiedlichen Gesteinsschichten schon aus der Luft gigantisch anzusehen, so ist es noch beeindruckender, diese aus nächster Nähe zu sehen.

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Wir machen sehr schöne kleine geführte Wanderungen mit einer netten Gruppe und zwei sehr sympathischen Guides. Wir kommen zur sehr beeindruckenden Cathedral Gorge. Es hallt hier wirklich so wie in einer Kathedrale. Diese wunderschöne Schlucht soll nun wirklich der Abschluss unseres Schluchtenurlaubes sein. Die besondere Landschaft hier erinnert schon an einen Fantasy Film. Ein Besuch der Bungle Bungles ist absolut empfehlenswert. Wir besuchen zum Abschluss auch das Bungle Bungles Resort von APT. Das gefällt uns ausgesprochen gut. Wir überlegen jetzt schon, was wir hätten besser planen können und sollen. Aber es macht nicht mehr so viel Sinn. Wir können unsere Erfahrungen und Tipps nun weitergeben. Die Reise durch WA war schön, aber auf einiges hätten wir auf jeden Fall verzichten können.

06.06.2010 Kununarra, Katherine

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Heute heißt es Abschied nehmen von Kununarra und damit auch von Western Australia. Wir überqueren die Grenze ins Northern Territory und müssen auch unsere Uhren um 90 Min. vorstellen, was uns sehr entgegenkommt, denn es bleibt länger hell. Heute haben wir 512 km Fahrt vor uns. Die Fahrt ist nicht sehr abwechslungsreich und Katherine ist auch nicht gerade ein Ort, an welchem man sich wohlfühlen kann. Wir sind hier im mittelmäßigen „All Seasons“ untergebracht. Sofort fahren wir in den Nitmiluk Nationalpark, um uns….ja richtig…eine Schlucht anzusehen….die Katherine Gorge. Ein schöner Rundwanderweg führt uns 3,5 km durch die Schlucht. In Katherine essen wir heute Abend chinesisch, leckere Honey Prawns und Lemon Chicken. Wir freuen uns jetzt auf den Kakadu Nationalpark und auf Darwin.

07.06.2010 Kakadu NP

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Sehr früh am Morgen verlassen wir Katherine. Der Woolworth Supermarket hat auch schon geöffnet und wir decken uns erst Mal für Frühstück und Lunch ein. Hier in der Cooinda Lodge im Kakadu NP ist alles sehr teuer. Unsere Lodge können wir zum Glück früh beziehen und bevor unsere Bootstour startet, ruhen wir uns noch ein wenig aus. Leider hat uns unser Geländewagen im Stich gelassen. Mehrere Lampen leuchten auf dem Armaturenbrett auf. Einige sehr hilfsbereite Zeitgenossen sehen sich das Auto an, u.a. Alli und Val aus Perth, die für uns bei Thrifty Car Rental anrufen und das Problem schildern. Jedoch konnte Thomas nach mind. sechs weiteren Telefonaten erst etwas erreichen. Wir warten auf Greg, dem Mechaniker, der um 15.00 h anreist. Mein Eindruck war sofort, dass dieser Typ nicht allzu viel Ahnung hat. Er erzählt uns nach einigem Hin- und Her, dass es sich wahrscheinlich um ein „Image Control Problem“ handelt und wir mit diesem Fahrzeug in jedem Falle bis nach Darwin kommen.

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Wir vertrauen dieser Aussage und unternehmen eine sehr schöne Bootstour auf dem Yellow Water, sehen mehrere Krokodile und genießen einen farbenprächtigen Sonnenuntergang. Nach dem überteuerten Abendessen in der Cooinda Lodge (1 Burger = 25 AUD = 15 €, das ist Wucher….) hat Thomas den Einfall, den Wagen doch zu testen, ob er auch wirklich fährt. Und tatsächlich… der Wagen gibt überhaupt keinen Saft mehr her, wir kommen nicht mehr vorwärts, von wegen, dass wir in jedem Falle damit nach Darwin kommen… Also führen wir wieder Telefonate über Telefonate mit Thrifty und APT in Sydney – aber eine wirkliche Lösung oder Hilfe kommt nicht… wir sind wütend und ein wenig verzweifelt. Alli und Val versuchen uns moralisch aufzubauen und wir trinken einige Biere. Zwischenzeitlich erreichen wir, dass der Wagen wenigstens morgen Früh abgeholt wird. Nun hocken wir also im Kakadoo NP, ohne Fahrzeug, alles was wir hier vom NP gesehen haben, ist der Yellow Water, und ob wir ein Ersatzfahrzeug bekommen, konnte uns niemand sagen. Das läuft alles völlig daneben und niemand ist zuständig. Wir sind nun gespannt, wie es weitergeht.  

08.06.2010 Kakadu NP, Jabiru

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Zu allem Überfluss müssen wir heute Morgen auch noch feststellen, dass wir am ganzen Körper von Moskitostichen übersät sind…außerdem plagt mich ein Schmerz in der Mundhöhle, wahrscheinlich wurde ich auch da gestochen…..ich denke, dass wir wenig „Outback-tauglich“ sind…. Punkt 08.00 h stehen wir jedenfalls wieder am Münzfernsprecher (!) und zwar eine geschlagene Stunde!! Bevor wir endlich jemand Verantwortlichen von Thrifty an der Strippe haben, hören wir die unterschiedlichsten Aussagen, eine lautet sogar, dass wir erst morgen ein Ersatzfahrzeug bekämen! Das war schon eine nervliche Zerreißprobe. Thomas ließ sich den Manager von Thrifty Car Rental geben, der s.E. nicht sehr vertrauenswürdig und zuverlässig klang und dann platzt ihm, Thomas, die Hutschnur, was wirklich sehr selten vorkommt und er schimpft sehr laut mit diesem Manager, dass wir seine Kunden seien etc. etc.; ich hätte nie für möglich gehalten, dass wir uns so aufreiben müssen… Es ist doch wohl klar, dass man sofort einen Ersatz erhält. Thomas schimpft und schimpft in den Hörer, es kommen Leute vorbei, die uns neugierig beäugen, denn solche Ausbrüche scheint man hier wohl nicht zu kennen. Der Manager gibt sich geschlagen und sagt uns dann zu, dass wir spätestens in zwei Std. ein Ersatzfahrzeug bekämen. Na also, geht doch, nur unter welchen Umständen… Wir packen unsere Sachen und haben wirklich genug… es reicht! Tatsächlich fährt ca. 2 Std. später ein Wagen von Thrifty vor. Es ist Linda von Thrifty Cars aus Jabiru, die uns abholt und sich vielmals für alles entschuldigt. Linda sagt uns, dass sie doch Autos in ihrem Bestand hat und die Aufregung überhaupt nicht versteht. Ja, wir verstehen das erst Recht nicht. Linda bringt uns nach Jabiru, wo wir einen nagelneuen blitzeblanken Geländewagen in Empfang nehmen.

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Wir wohnen hier in der Crocodile Lodge. Im ersten Moment erscheint alles sauber und ordentlich. Zum Glück befindet sich in diesem Nest wenigstens eine ordentliche Bäckerei. Das neue Fahrzeug ist genial und wir sind wieder happy! Nun ist erst Mal Sight Seeing angesagt. Es wäre jammerschade gewesen, wenn uns das alles entgangen wäre und wir im Kakadoo NP festgesessen hätten… Wir besichtigen die sehr sehenswerten Nourlangie Rock Art Sites und besuchen Ubirr, wo wir wunderschön erhaltene Felsmalereien der Aborigines bewundern können, die bis zu 20.000 Jahre alt sind. Von den 250 m hohen Felsen haben wir einen sehr schönen Blick auf das angrenzende Arnhemland. Der heutige Tag tröstet uns ein wenig über das bisher Erlebte hinweg. 

09.06.2010 Jabiru, Darwin

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Der letzte Tag unserer Reise ist angebrochen. Unsere Moskitostiche haben sich mittlerweile zu Pusteln entwickelt….es wird wirklich Zeit in die Zivilisation zurückzukehren….in unserem Zimmer entdecken wir außerdem winzige kleine Tierchen, die eine Straße von unserer geöffneten Muffin-Tüte aus entlang des Kühlschranks über die Zimmerdecke bilden. WIR WOLLEN NICHTS ALS WEG AUS DEM OUTBACK…..Schnell sind die Sachen gepackt und wir halten noch bei der Bäckerei, wo wir uns zum Frühstück um 07.15 h ein Peppermint-Magnum gönnen. Auf dem Weg nach Darwin halten wir noch in Mamukala, wo man wunderbar Vögel beobachten kann. Leider ist der ausgeschilderte Rundweg gesperrt, macht jetzt auch nichts mehr…

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Auf nach Darwin. Die Stadt gefällt uns recht gut, wir sind aber nicht mehr aufnahmefähig. Es gibt ein Shopping-Center mit einer sehr gut sortierten Apotheke, wo wir uns gegen unsere mittlerweile juckenden Stiche ein Mittel besorgen. Das Outback hat uns total geschlaucht. Wie sagte doch David in Perth am Anfang der Reise zu uns: „I wouldn’t go up there…“ In gewisser Weise hat er wohl Recht gehabt, aber jeder macht seine eigenen Erfahrungen hier im Outback. Einiges war wunderschön, einiges konnte man getrost vergessen. Es gab nur diese beiden Extreme auf unserer Reise, nichts war mittelmäßig. Wir halten Rückschau und sitzen gedanklich schon auf gepackten Koffern. Es sind 32 °C und es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Wir blicken trotz allem auch etwas wehmütig zurück. Wir werden Australien immer in guter Erinnerung behalten und sicher eines Tages wiederkommen, nur nicht so schnell wie geplant….

Auf zu neuen Ufern!

Reiseverlauf als PDF

Die PDF-Datei mit dem Reiseverlauf unserer Westaustralienreise öffnet sich in einem neuen Fenster.